Ein Magnetresonanztomographiegerät ist die magische Röhre, in der dein Körper visualisiert werden kann (Bild: pexels.com)

MRT bei Rückenschmerzen ist wie Google Earth für deine Wirbelsäule – sie zeigt dir deine innere Landschaft in HD. Keine Nadeln, kein Schnitt. Nur du. Ein Mensch, der in einem futuristischen Tunnel liegt, während hochmoderne Technologie den Körper entschlüsselt. Tauche mit mir in die spannende Welt der Medizintechnik ein. Finde heraus, warum die Magnetresonanztomographie (MRT) bei Rückenschmerzen dein bester Freund auf dem Weg zur Linderung ist …

Was bedeutet MRT?

Die Abkürzung MRT steht für Magnetresonanztomographie, ein bildgebendes Diagnoseverfahren, das mit Hilfe von starken Magnetfeldern und Radiowellen detaillierte Bilder von Strukturen im Körperinneren erzeugt.

Du kannst dir deinen Rücken wie eine große Stadt vorstellen. Die MRT ist dein persönlicher Stadtführer, der dir die versteckten Gassen und Strukturen zeigt. Gerade bei Rückenschmerzen ist die MRT eine unschätzbare Hilfe: Sie kann Entzündungen, Tumore oder andere Anomalien sichtbar machen, die deine Rückenschmerzen auslösen können. Sie ist nicht invasiv, völlig schmerzfrei und – im Gegensatz zu einer Röntgenuntersuchung – strahlenfrei.

MRT bei Rückenschmerzen – wann wird eine MRT angeordnet?

Wie du dir vorstellen kannst, ist eine MRT-Untersuchung kein Schnäppchen. Daher gibt es Ärzte, wie zum Beispiel den ersten Orthopäden bei meinem ersten Bandscheibenvorfall, der einen erst einmal sechs Wochen lang leiden lässt, bevor er eine detaillierte Untersuchung anordnet. Nicht nett. Aber klar, man kann auch nicht jeden direkt in die Röhre schieben.

Im Folgenden habe ich dir einige der häufigsten Situationen aufgeführt, in denen eine MRT-Untersuchung des Rückens in Betracht gezogen werden kann. Die Entscheidunwird in der Regel von einem Arzt auf der Grundlage deiner Beschwerden, deiner Krankengeschichte und der Ergebnisse früherer Tests und Untersuchungen getroffen.

  • Neurologische Symptome: Bei Symptomen wie Taubheit, Kribbeln oder Schwäche in den Extremitäten kann eine MRT hilfreich sein, um neurologische Probleme im Zusammenhang mit der Wirbelsäule zu erkennen.
  • Verdacht auf Bandscheibenvorfall oder Bandscheibendegeneration: Die MRT kann die Bandscheiben sehr gut darstellen und helfen, einen Bandscheibenvorfall, eine Bandscheibendegeneration oder eine andere Bandscheibenerkrankung zu erkennen.
  • Unklare Ursache von Rückenschmerzen: Wenn die Ursache von Rückenschmerzen trotz körperlicher Untersuchung und anderer Tests unklar bleibt, kann eine MRT hilfreich sein, um die genaue Ursache zu identifizieren.
  • Verdacht auf Verletzungen der Wirbelsäule: Nach einem Unfall oder Trauma kann eine MRT-Untersuchung notwendig sein, um das Ausmaß der Wirbelsäulenverletzung zu beurteilen.
  • Entzündliche Erkrankungen: Bei entzündlichen Erkrankungen wie rheumatoider Arthritis oder Morbus Bechterew kann eine MRT nützliche Informationen für die Diagnose und Behandlungsplanung liefern.
  • Postoperative Beurteilung: Nach einer Wirbelsäulenoperation kann eine MRT-Untersuchung durchgeführt werden, um den Erfolg der Operation zu beurteilen oder mögliche Komplikationen zu erkennen.

Eine „Überwachung bekannter Wirbelsäulenerkrankungen“ findet hingegen nur noch selten statt. Nach einem überstandenen Bandscheibenvorfall gibt es – zumindest in meinen beiden Fällen – keine Kontrolluntersuchung in der Röhre.

MRT bei Rückenschmerzen: Wie läuft das ab?

Keine Angst, der magische Tunnel der Bildgebung ist weniger beängstigend, als er klingt. Das Verfahren ist faszinierend und technisch komplex. Damit du dir ein klares Bild davon machen kannst, wie ein klares Bild von dir entsteht, fangen wir der Einfachheit halber ganz am Anfang an. In der Regel erwarten dich fünf Schritte:

Schritt 1: Terminvereinbarung und Vorbereitung

Zuerst vereinbarst du mit einem Radiologen einen Termin für deine MRT-Untersuchung. Den Überweisungsschein erhältst du von deinem Orthopäden.

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Falls du in einer radiologischen Praxis erst einen Termin zum Sanktnimmerleinstag erhältst, gib dich nicht damit zufrieden. Telefoniere weitere Praxen und Kliniken im Umland ab. So musst du vielleicht etwas weiter fahren, bekommst aber meist einen früheren Termin und somit auch eine frühere Behandlung.

Schritt 2: Ankunft und Anmeldung

Bei deiner Ankunft wirst du wahrscheinlich gebeten, ein Formular auszufüllen. Frauen müssen zum Beispiel bestätigen, dass sie nicht schwanger sind. Außerdem erhältst du spezielle Anweisungen vom medizinischen Personal, das dich über den Ablauf der Untersuchung informiert.

Schritt 3: Vorbereitung auf die Untersuchung

Du wirst in einen Umkleideraum geführt und gebeten, deine Kleidung abzulegen. Bei Rückenschmerzen heißt das: Hose runter (die Unterhose kannst du anbehalten). Lege alle Metallgegenstände ab, auch Schmuck, Piercings und Uhren, da sie das Magnetfeld des Kernspintomographen stören können. Informiere das medizinische Personal über jegliche Implantate, Prothesen oder andere medizinische Geräte in deinem Körper. In manchen Fällen bekommst du Ohrenstöpsel oder Kopfhörer, um die Geräusche des MRT-Gerätes zu dämpfen.

Schritt 4: Untersuchung

Im „Behandlungsraum“, der bei mir immer ausgesprochen kühl war, legst du dich in Rückenlage auf die Liege (außer bei der CT-gesteuerten Schmerztherapie, da liegst du auf dem Bauch). Sobald du bequem liegst, wird die Liege in den zylindrischen Tunnel geschoben. Über eine „Notschnur“, die dir in die Hand gelegt wird, kannst du jederzeit – im wahrsten Sinne des Wortes – die Reißleine ziehen, falls du in Panik geraten solltest. Dann wird die Maschine aktiviert und du hörst ein lautes Klopfen und Brummen, das durch die schaltenden Magnetfelder erzeugt wird. Während dieser Zeit ist es wichtig, ruhig zu bleiben, um klare Bilder zu erhalten. Die Geräusche sind wirklich sehr laut. Du hast das Gefühl, auf einer Baustelle zu liegen, wo jemand neben dir hämmert. Ein Radiologe oder eine Radiologin ist die ganze Zeit in einem Nebenraum und kann über eine Art Gegensprechanlage mit dir kommunizieren. Die Aufnahme dauert zwischen 15 Minuten und einer Stunde, je nachdem, welche Art von Bildern benötigt wird und welche Körperteile untersucht werden.

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Zieh dir bequeme Kleidung an und nimm dir vorsichtshalber einen Pulli mit. Wie gesagt, ich hab die Räume immer als sehr kalt empfunden, und wenn man da so ohne Hose liegt …

Schritt 5: Abschluss

Nach der Aufnahme wird die Liege aus dem MRT-Tunnel gefahren, und du kannst aufstehen und dich wieder anziehen. Dann – Überraschung – kannst du gehen. Leider bekommst du nicht sofort ein Ergebnis oder eine Diagnose, sondern die Bilder werden erst von einem Radiologen analysiert, und das Ergebnis wird dir und/oder deinem Arzt in den nächsten Tagen mitgeteilt. Wenn du unsicher bist, wie es weitergeht, frag nach. Besser noch: Vereinbare schon vorab einen Folgetermin mit deinem Arzt, um die MRT-Ergebnisse zu besprechen und die nächsten Schritte zu planen.

Eine MRT bei Rückenschmerzen hilft dabei, die Ursachen und Auswirkungen zu erkennen (Bild: Anna Shvets / pexels.com)

Was genau erkennt die Magnetresonanztomographie?

Die Magnetresonanztomographie wird nicht nur zur Wirbelsäulen-Diagnostik eingesetzt. Sie ist ein hochentwickeltes bildgebendes Verfahren, das es Ärzten ermöglicht, detaillierte Bilder aus dem Inneren des gesamten Körpers zu gewinnen. So gelingt es, eine Vielzahl von Informationen zu erfassen und zu visualisieren:

  • Weichgewebe: Im Gegensatz zu Röntgenstrahlen, die hauptsächlich Knochenstrukturen abbilden, eignet sich die MRT besonders zur Darstellung von Weichgewebe: Muskeln, Sehnen, Bänder, Nerven, Fettgewebe und Organe.
  • Knochenstrukturen: Obwohl die Computertomographie (CT) für die Darstellung von Knochenstrukturen oft besser geeignet ist, kann die MRT dennoch Informationen über Knochen und Gelenke liefern, einschließlich möglicher Anomalien, Entzündungen oder Verletzungen.
  • Flüssigkeiten: Die MRT kann auch Flüssigkeiten im Körper sichtbar machen, was besonders nützlich sein kann, um Entzündungen, Zysten oder andere Flüssigkeitsansammlungen zu erkennen.
  • Gehirnstrukturen: Die Magnetresonanztomographie ist ein wichtiges Instrument zur Untersuchung des Gehirns und des Rückenmarks, da sie verschiedene Hirnstrukturen, Hirntumore, Anomalien der Blutgefäße und andere Erkrankungen des zentralen Nervensystems sichtbar machen kann.
  • Blutgefäße: Spezielle Techniken wie die Magnetresonanz-Angiographie (MRA) ermöglichen es Ärzten, Blutgefäße und den Blutfluss sichtbar zu machen, um Blockaden oder Anomalien zu erkennen.
  • Tumore und andere Anomalien: Die Magnetresonanztomographie ist auch sehr effektiv bei der Erkennung und Charakterisierung von (gutartigen wie bösartigen) Tumoren. Sie hilft auch bei der Identifizierung anderer Anomalien wie Hernien oder Organverlagerungen.
  • Erkrankungen der Wirbelsäule: Bei Rücken- oder Nackenschmerzen kann die MRT helfen, die konkreten Ursachen zu identifizieren: Bandscheibenvorfälle, Spinalkanalstenosen, Entzündungen, Tumore, Verletzungen, degenerative Veränderungen oder andere Wirbelsäulen-Erkrankungen.

Die mit der MRT erzeugten Bilder sind in der Regel sehr detailliert und können in verschiedenen Ebenen (axial, sagittal, koronal) aufgenommen werden. Das ermöglicht eine genaue Diagnose und die gezielte Entwicklung eines geeigneten Behandlungsplans.

Platzangst in der Röhre – was hilft?

Platzangst (Klaustrophobie) kann für Patienten, die sich einer Magnetresonanztomographie (MRT) unterziehen müssen, eine ernsthafte Herausforderung darstellen, da die Untersuchung in einer engen Röhre durchgeführt wird. Falls du davon betroffen bist, sind hier einige Strategien und Alternativen, die du in solchen Situationen anwenden oder ausprobieren kannst:

  • Beruhigungsmittel: Ärzte können dir Beruhigungsmittel verschreiben, um die Angst vor und während der Untersuchung zu lindern.
  • Offene MRT-Geräte: Diese sind weniger beengend und bieten mehr Platz, sodass sie für Patienten mit Klaustrophobie oder großem Körperumfang besser geeignet sind. Sie sind jedoch nicht immer verfügbar, und die Bildqualität kann schlechter sein als bei herkömmlichen MRT-Geräten.
  • Begleitung: Manchmal ist es möglich, dass eine vertraute Person im Raum bleibt (außerhalb des MRT-Geräts), um dich zu beruhigen.
  • Musik oder Kopfhörer: Einige Kliniken oder Praxen bieten Kopfhörer mit Musik an. Das trägt zur Ablenkung und Entspannung bei.
  • Atem- und Entspannungsübungen: Vor der Untersuchung können Entspannungs- und Atemübungen helfen, Ängste abzubauen.
  • Training: Es gibt verschiedene Techniken zur Angstbewältigung, die du bei der Arbeit mit einem Therapeuten erlernen kannst.
  • Alternative Methoden: In manchen Fällen können andere bildgebende Verfahren wie Computertomographie oder Ultraschall eine Alternative sein, auch wenn sie nicht die gleiche Detailgenauigkeit wie die MRT bieten.

Wenn du Ängste und Bedenken hast: Sprich mit dem behandelnden Arzt und/oder dem Radiologen. Du bist sicher nicht der Einzige, und es gibt für jede Situation eine Lösung.

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Es ist alles wirklich halb so schlimm. Schließe deine Augen! Konzentriere dich auf die Musik (wenn du welche auf den Kopfhörern hast) oder auf deinen Atem. Ich habe immer versucht, ein Lied zu finden, das zum Rhythmus des Hämmerns passt 🙂 und das summe ich leise mit.

Fazit: Die Magnetresonanztomographie (MRT) ist eine unschätzbare technologische Errungenschaft, die einen tiefen Einblick in den mysteriösen Bereich unseres Rückens ermöglicht, insbesondere wenn Schmerzen und Beschwerden auftreten. Durch die Fähigkeit, detaillierte Bilder von Weichteilen, Knochenstrukturen und anderen inneren Elementen zu liefern, bietet die MRT eine klare Sicht auf mögliche Ursachen von Rückenschmerzen, einschließlich, aber nicht beschränkt auf Bandscheibenvorfälle. Das Verfahren selbst ist nicht invasiv und schmerzfrei, du musst lediglich stillliegen, während das Gerät seine Arbeit verrichtet. Die Informationen, die die MRT liefert, sind entscheidend für eine genaue Diagnose und die Entwicklung eines wirksamen Behandlungsplans.

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