Tilidin Wirkung – wie Tilidin deinen Schmerz besiegt

In diesem Aritkel schauen wir uns die Tilidin Wirkung genauer an. Schmerz ist eine komplexe und subjektive Erfahrung, und ebenso komplex ist die Art und Weise, wie Medikamente wie Tilidin wirken, um Schmerzen zu lindern. Erinnerst du dich an das Bild mit den Schlüsseln und Schlössern, das ich in einem früheren Artikel verwendet habe? Nun, dieses Bild ist auch hier sehr hilfreich: Tilidin wirkt, wie andere Opioide auch, indem es sich an spezielle Proteine in unserem Körper bindet, die als Opioidrezeptoren bekannt sind.

Stell dir vor, du hättest überall in deinem Körper kleine Schlösser. Einige davon befinden sich in deinem Gehirn, andere in deinem Rückenmark, und wieder andere sind über Nervenzellen in anderen Teilen deines Körpers verteilt. Tilidin ist wie ein Schlüssel, der in diese Schlösser passt.

Die Chemie der Schmerzlinderung

Doch was passiert, wenn der „Schlüssel“ ins „Schloss“ gesteckt wird? Wenn Tilidin an einen Opioidrezeptor bindet, verändert es die Funktionsweise der Zelle. Genauer gesagt verringert es die Fähigkeit der Zelle, Signale zu senden.

Das ist sehr nützlich, wenn es um Schmerzen geht. Stell dir vor, du hast dir in den Finger geschnitten. Die verletzten Zellen an der Schnittstelle würden Schmerzsignale an dein Gehirn senden. Aber wenn du Tilidin nimmst, verhindert das Medikament, dass diese Signale gesendet werden. Und wenn keine Signale gesendet werden, spürst du auch keinen Schmerz. Klingt in der Theorie recht einfach …

Tilidin Wirkung – wie das Opioid den Schmerz „stumm schaltet“

Das menschliche Gehirn ist ein erstaunliches Organ, das in der Lage ist, eine unglaubliche Menge an Informationen aus allen Teilen des Körpers zu verarbeiten. Eine der wichtigsten „Nachrichten“, die das Gehirn erhält, sind Schmerzsignale. Diese Signale werden von speziellen Nervenzellen erzeugt, die auf Schmerz reagieren, und reisen dann entlang der Nervenbahnen zum Gehirn, wo sie als Schmerz wahrgenommen werden.

Tilidin wirkt, indem es diese Schmerzsignale „stumm schaltet“. Wenn du Tilidin einnimmst, reist es durch deinen Körper zu den Opioidrezeptoren in deinem Gehirn und Rückenmark. Dort bindet es an die Rezeptoren und „öffnet die Schlösser“, sodass die Zellen weniger Schmerzsignale an das Gehirn senden. Das Ergebnis ist, dass du weniger Schmerzen verspürst.

Was ich allerdings erwähnen muss: Ich habe bei meinen beiden Bandscheibenvorfällen Tilidin eingenommen – die Schmerzen waren trotzdem noch spürbar!

Tilidin hilft nicht bei Bandscheibenvorfall – was tun?

Tilidin und Naloxon – Teamwork gegen Schmerzen und Missbrauch

Tilidin wird häufig in Kombination mit einem anderen Medikament namens Naloxon verabreicht. Naloxon ist ein so genannter Opioid-Antagonist. Das bedeutet, dass es die Wirkung von Opioiden blockieren oder umkehren kann. Man kann sich Naloxon als eine Art „Gegenschlüssel“ vorstellen, der in das Schloss passt und es wieder verschließt, nachdem Tilidin es geöffnet hat.

Die Zugabe von Naloxon hat zwei Ziele:

• Es hilft, das Missbrauchspotenzial von Tilidin zu verringern. Wenn Tilidin allein eingenommen wird, kann es eine euphorisierende Wirkung haben, die manche Menschen dazu verleitet, das Medikament zu missbrauchen. Naloxon blockiert diese euphorisierende Wirkung und macht das Medikament weniger attraktiv für den Missbrauch.
• Es hilft auch, das Risiko einer Überdosierung von Tilidin zu verringern. Eine der gefährlichsten Nebenwirkungen von Opioiden ist eine verlangsamte oder aussetzende Atmung, die bei einer Überdosierung auftreten kann. Naloxon kann diesen Effekt umkehren und ist sogar als eigenständiges Medikament zur Behandlung von Opioid-Überdosierungen erhältlich.

Die Wirkung von Tilidin – nicht nur Schmerzlinderung

Tilidin lindert nicht nur Schmerzen, sondern kann auch andere Wirkungen haben – einige sind angenehm, andere weniger:

• Zu den angenehmen Wirkungen gehört ein Gefühl der Ruhe und Entspannung. Das kann sehr hilfreich sein, wenn man starke Schmerzen hat und sich angespannt fühlt. Kann ich bestätigen. Bei mir löst es sogar regelrechte „Kreativitäts-Flashs“ aus. Das werde ich dir in einem späteren Artikel ausführlicher beschreiben.
• Zu den unangenehmen Wirkungen gehören Übelkeit, Schwindel oder Verstopfung. In seltenen Fällen kann Tilidin auch die Atmung verlangsamen, was gefährlich sein kann. Mehr zu den Tilidin Nebenwirkungen erfährst du in einem separaten Artikel.

Fazit: Tilidin wirkt, indem es sich an bestimmte Proteine, die Opioidrezeptoren, im Gehirn, Rückenmark und anderen Teilen des Körpers bindet. Dann blockiert es die Schmerzsignale, die dein Körper an dein Gehirn sendet – und du fühlst weniger Schmerzen.

Im nächsten Artikel schauen wir uns an, wie du Tilidin richtig und sicher einnehmen kannst. Weiter zur Tilidin Dosierung …