Tilidin Dosierung - hier ist Vorsicht geboten (Bild: Michelle Leman / pexels.com)

Im vorangegangenen Artikel haben wir uns angeschaut, wie Tilidin wirkt. Aber wie genau nimmt man dieses Medikament ein? Wie ermittle ich die richtige Dosierung?

Tilidin gehört zur Gruppe der Opioide. Du kannst dir Opioide wie die Profis in einer Fußballmannschaft vorstellen: Sie werden nur dann aufs Feld geschickt, wenn das Spiel besonders hart wird und die regulären Spieler nicht mehr ausreichen. Weil Tilidin so stark ist, ist es besonders wichtig, es richtig einzunehmen.

Darreichungsformen: Tabletten und Tropfen

Tilidin gibt es in zwei Hauptformen: Tabletten und Tropfen. Beide Formen werden oral eingenommen, das heißt, sie werden durch den Mund aufgenommen.

  • Tabletten werden mit einem Glas Wasser eingenommen. Es ist wichtig, sie nicht zu zerkauen oder zu zerdrücken, da dies die Freisetzung des Medikaments im Körper beeinflussen kann.
  • Die Tropfen werden direkt in den Mund gegeben oder mit einem Glas Wasser vermischt.

Bei meinem ersten Bandscheibenvorfall 2012 wurde mir Tilidin noch in Tropfenform verschrieben. Da die flüssige Form sehr viel schneller wirkt (oh ja) und somit ein höheres Missbrauchsrisiko birgt, wurden sie im Januar 2013 in die Anlage III der Betäubungsmittel-Verschreibungsverordnung (BtMVV) aufgenommen und dürfen seitdem nur noch auf Betäubungsmittelrezept abgegeben werden.

Retardpräparate geben den Wirkstoff gleichmäßig über einen längeren Zeitraum ab. Sie sind in verschiedenen Stärken erhältlich:

  • Tilidin/Naloxon 50/4 mg: Das ist eine häufig verwendete Stärke mit 50 mg Tilidin und 4 mg Naloxon pro Tablette/Kapsel – hilft und reicht für den Anfang!
  • Tilidin/Naloxon 100/8 mg: Diese Stärke enthält 100 mg Tilidin und 8 mg Naloxon pro Tablette oder Kapsel – habe ich ausprobiert: hilft gut, haut einem aber den Kopf weg, um es etwas salopp auszudrücken.
  • Tilidin 50 mg: In bestimmten Fällen kann auch reines Tilidin (50 mg Tilidin ohne Zusatz von Naloxon) verschrieben werden.

Die Art des Präparats und seine Dosierung kann von Person zu Person variieren. Sie hängt von vielen Faktoren ab, zum Beispiel vom Schweregrad deiner Schmerzen, deinem allgemeinen Gesundheitszustand, deinem Alter, und ob du andere Medikamente einnimmst.

Als allgemeine Dosierungsempfehlung für Jugendliche ab 14 Jahren und Erwachsene gilt eine Einzeldosis von einer Tablette und eine Gesamtdosis von zweimal täglich im Abstand von zwölf Stunden – unabhängig von den Mahlzeiten.

Mein Bandscheibenkleister Tipp

Da Tilidin Magen-Darm-Beschwerden (z. B. Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen) verursachen kann, gilt:
Magenschutz nicht vergessen!
Gute Ärzte verschreiben dir zusammen mit deinen Schmerzmitteln gleich den passenden „Magenschutz“, z. B. Pantoprazol.
Ist das nicht der Fall, frag aktiv danach.

Lies den Beipackzettel genau und halte dich an die vorgegebene Dosierung deines Arztes. Meine Dosierung, da ich die Schmerztherapie mit anderen Medikamenten kombinieren durfte, kannst du im Artikel Schmerzmittel bei Bandscheibenvorfall nachlesen.

Im Allgemeinen fangen Ärzte oft mit der niedrigstmöglichen Dosis an und passen sie dann an, um den besten Effekt zu erzielen. Dieser Ansatz hilft, das Risiko von Nebenwirkungen zu minimieren.

Tilidin hilft nicht – was tun?

Tilidin Dosierung – wann und wie oft man Tilidin einnimmt

Die Dosierung von Tilidin ist wie ein Tanz – sie muss genau auf den Tänzer, also dich als Patient, abgestimmt sein. Zu viel und du könntest stolpern und hinfallen (Nebenwirkungen); zu wenig und du findest nicht in den Rhythmus (Schmerzen werden nicht ausreichend gelindert).

Dein Arzt wird die Dosierung auf der Grundlage vieler Faktoren festlegen. Das sind – wie oben bereits erwähnt

  • die Stärke deiner Schmerzen
  • dein allgemeiner Gesundheitszustand
  • dein Alter

Es ist, als würde der Arzt die Musik auswählen, die am besten zu deinem Tanzstil passt. Wie oft du Tilidin einnehmen musst, kann unterschiedlich sein. Manche Menschen müssen es mehrmals am Tag einnehmen, andere nur einmal. Das ist wie beim Essen – manche Leute brauchen drei Mahlzeiten am Tag, andere kommen mit einer aus.

Regeln zur Einnahme von Tilidin

Achte darauf, Tilidin regelmäßig einzunehmen – also deine verordnete Dosis im Idealfall jeden Tag zur selben Zeit – damit der Wirkstoffspiegel im Blut konstant bleibt. Hinzu kommen – wie bei jedem Tanz – einige Regeln, die du nicht brechen solltest:

  1. Nimm nie mehr Tilidin, als dir verschrieben wurde. Das wäre so, als würdest du versuchen, einen schnellen Tango zu tanzen, wenn du gerade erst mit dem Tanzen angefangen hast – die Gefahr zu stolpern und zu fallen (Tilidin Überdosierung) ist einfach zu groß.
  2. Verändere die Form deiner Tilidin-Tabletten nicht durch Zerkleinern oder Kauen. Das wäre so, als würdest du versuchen, einen langsamen Walzer in doppelter Geschwindigkeit zu tanzen – du könntest die Kontrolle verlieren und stürzen (schwere gesundheitliche Schäden).
  3. Setz Tilidin niemals plötzlich ab, ohne vorher mit deinem Arzt gesprochen zu haben. Das wäre, als würde man mitten beim Tanzen abrupt aufhören – es könnte zu einem unangenehmen Sturz kommen (Entzugserscheinungen). Dieser Hinweis wurde mir damals bei meinem ersten Bandscheibenvorfall nicht gegeben … keine schöne Erfahrung!!

Fazit: Tilidin wird in der Regel in Form von Tabletten oder Tropfen eingenommen. Die genaue Dosierung und Häufigkeit der Einnahme kann je nach Art und Schwere der Schmerzen variieren und sollte immer von einem Arzt festgelegt werden. Wichtig ist, Tilidin genau nach Vorschrift einzunehmen und nicht mehr oder häufiger als empfohlen, um das Risiko von Nebenwirkungen und Abhängigkeit zu verringern.

Nicht jeder hält sich an die exakte Dosierung. Daher habe ich zwei ergänzende Artikel verfasst, die sich mit der Frage beschäftigen, ob Tilidin als Droge betrachtet werden kann (Tilidin Droge) und was bei einer Tilidin Überdosierung zu tun ist. Diese Beiträge zeigen die dunkle Seite des Schmerzmittels …

Bandscheibenkleister Hinweis

Dieser Text ist eine vereinfachte Erklärung. Medizin und Pharmakologie sind komplexe Felder, und dieses Thema ist sehr viel komplexer, als ich es hier in meiner Rolle als Bandscheiben-Patientin darstellen kann. Betrachte diesen Text daher nicht als medizinischen Rat, sondern als Information. Wenn du Fragen zu Medikamenten oder starken Schmerzzuständen hast, dann folge dem weisen Rat aus der Werbung: Frage einen Arzt oder Apotheker.

Allgemeine Hinweise

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