Restless Legs Syndrom ist eine neurologische Erkrankung, die oft mit einem unangenehmen Kribbeln, Ziehen oder Schmerzen in den Beinen verbunden ist (Bild: Pexels / Pixabay)

Das Restless Legs Syndrom (RLS; restless leg syndrome) ist eine neurologische Erkrankung, die durch unangenehme Empfindungen in den Beinen, teilweise auch in den Armen, gekennzeichnet ist. Diese Empfindungen treten typischerweise abends und nachts auf und können zu Schlafstörungen und Einschränkungen der Lebensqualität führen. Zugegeben, das Thema ist nicht wirklich meinem Schwerpunkt für diesen Blog, Rückenschmerzen und Bandscheibenvorfall, zuzuordnen, allerdings habe ich neuerdings immer mal wieder damit zu kämpfen und frage mich, ob es vielleicht einen Zusammenhang gibt. Von daher widme ich dem Restless Legs Syndrom einen eigenen Artikel, in dem ich dir einige Informationen zu Ursachen, Symptomen und Behandlungsmöglichkeiten zusammengestellt habe.

Restless Legs Syndrom: Ursachen für die Unruhe in den Beinen

Von RLS sind Frauen (2/3) deutlich häufiger betroffen als Männer (1/3). Die Ursachen könnten daher hormonell bedingt sein, allerdings ist das noch nicht gänzlich erforscht. In der Regel treten die Symptome ab dem 40. Lebensjahr auf, jedoch können sogar schon Kinder davon betroffen sein.

Es gibt mehrere Faktoren, die das Restless Legs Syndrom auslösen bzw. die das Risiko für RLS erhöhen können:

  • Störung des Dopamin-Systems: Eine der Hauptursachen von RLS ist eine Störung des Dopamin-Systems im Gehirn. Dopamin ist ein Neurotransmitter, der an der Steuerung von Bewegung und Stimmung beteiligt ist. Diese Störung kann entweder genetisch bedingt sein oder durch andere Faktoren gestört werden.
  • Eisenmangel: Eine weitere Ursache von RLS kann ein Eisenmangel im Körper sein. Eisen ist ein wichtiger Nährstoff, der für die Bildung von Hämoglobin benötigt wird, das Protein in den roten Blutkörperchen, das Sauerstoff im Körper transportiert. Ein Eisenmangel kann dazu führen, dass das Gehirn nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird, was wiederum zu einer Beeinträchtigung des Dopamin-Systems führen kann und die Symptome von RLS verstärkt.
  • Medikamente: Auch bestimmte Medikamente können RLS auslösen oder verstärken. Hierzu zählen beispielsweise Antidepressiva, Antihistaminika und Antipsychotika.
  • Erkrankungen: RLS tritt auch häufiger bei Schwangeren auf sowie bei Menschen, die unter Niereninsuffizienz oder Diabetes leiden. In diesen Fällen können Veränderungen im Hormonhaushalt oder eine Beeinträchtigung der Nierenfunktion zur Entstehung von RLS beitragen.

Insgesamt können die Ursachen von RLS komplex sein, dementsprechend schwierig ist es, die konkrete Ursache zu bestimmen. Wichtig ist jedoch zu verstehen, dass RLS keine psychische Störung, sondern eine neurologische Erkrankung ist, die – je nach Intensität – behandelt werden kann oder muss. Ein Neurologe ist hierfür die richtige Anlaufstelle, um eine Diagnose und die richtige Behandlung zu erhalten.

Restless Legs Syndrom: Symptome und diffuse Beschwerden

Die am häufigsten auftretenden Symptome sind ein unangenehmes Kribbeln, Ziehen, Jucken oder Stechen in den Beinen. Es ist schwer zu beschreiben, wie genau sich die Empfindungen anfühlen, Betroffene beschreiben es häufig als „Ameisenlaufen“ oder „Ziehen in den Knochen“. Die Symptome von RLS treten besonders in Ruhephasen auf, also bevorzugt in den Abend- oder Nachtstunden, wenn der Körper zur Ruhe kommt und man versucht einzuschlafen. Infolgedessen kann RLS dazu führen, dass der Schlaf gestört wird, was zu Müdigkeit und Erschöpfung am nächsten Tag führen kann.

RLS kann zudem zu einem starken Bewegungsdrang führen. Betroffene müssen dann die Beine bewegen, um das unangenehme Gefühl und die innere Unruhe zu lindern. Die Bewegung kann vorübergehend helfen, die Symptome im Zaum zu halten, aber in der Regel kehren diese wieder zurück, sobald der Körper wieder zur Ruhe kommt.

In einigen Fällen können die Symptome von RLS auch auf die Arme und den Oberkörper ausbreiten, obwohl dies seltener der Fall ist.

Offensichtlich gehöre ich zu den eher seltenen Fällen, denn bei mir macht sich RLS – zum Glück nicht regelmäßig, aber immer mal wieder – vor allem in den Armen bemerkbar. Dann habe ich das Gefühl, dass ich keine zehn Sekunden stillliegen kann, weil mich diese innere Unruhe, die mit einem unangenehmen Schmerzgefühl einhergeht, quält. Ständig muss ich meine Position wechseln. An Schlafen ist nicht zu denken, da ich partout keine Position finde, in der ich zur Ruhe komme. Auch ein kurzes Aufstehen hilft nicht, ebenso wenig eine Einschlaf-Meditation oder Einschlaf-Hypnose (gibt’s beides bei Spotify); die körperlichen Impulse sind leider stärker.

Bei der RLS e.V. – Deutsche Restless Legs Vereinigung findest du einen Selbsttest, bei dem du herausfinden kannst: Sind deine Beschwerden RLS-Symptome?

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Restless Legs Syndrom: Behandlungsmöglichkeiten

Obwohl es keine Heilung für RLS gibt, so gibt es doch eine Reihe von Behandlungsmöglichkeiten, die helfen können, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern. Diese hängen von der Schwere der Symptome und den zugrundeliegenden Ursachen ab. In den meisten Fällen umfassen die Behandlungen Veränderungen des Lebensstils, Medikamente und Therapien.

  • Lebensstiländerungen: Eine gesunde Lebensweise kann dazu beitragen, die Symptome von RLS zu lindern. Dazu gehören regelmäßige Bewegung, eine ausgewogene Ernährung, Vermeidung von Alkohol und Nikotin und ausreichend Schlaf.
  • Entspannungstechniken: Entspannungsübungen wie Yoga, Progressive Muskelentspannung und Meditation können dazu beitragen, Stress abzubauen und die Symptome zu lindern.
  • Medikamente: Es gibt verschiedene Medikamente, die zur Behandlung von RLS eingesetzt werden können, wie z. B. Dopamin-Agonisten, die die Wirkung von Dopamin im Gehirn verstärken. Andere Medikamente wie Antikonvulsiva, Benzodiazepine und Opioide können ebenfalls zur Linderung von RLS-Symptomen eingesetzt werden.
  • Therapie: Eine Verhaltenstherapie kann dazu beitragen, die Schlafhygiene zu verbessern und Bewältigungsstrategien zu entwickeln, um mit den Symptomen von RLS umzugehen. Aber auch Physiotherapie, Akupunktur oder Massagen können positive Effekte haben.
  • Nährstoffe: In einigen Fällen kann eine Ergänzung von Nährstoffen, wie beispielsweise Eisen oder Magnesium, dazu beitragen, die Symptome von RLS zu reduzieren, wenn ein Mangel an diesen Nährstoffen vorliegt. Das erfährst du am einfachsten durch ein Blutbild, welches du bei deinem Hausarzt machen lassen kannst.

Bei mir treten die Symptome glücklicherweise nicht so häufig aus, dass ich dafür eine groß angelegte Behandlung brauche. Allerdings merke ich, dass einen auch nur eine einzige Nacht, in der man damit kämpft, völlig auslaugt: zum einen durch den Schlafmangel, aber auch durch das unschöne Gefühl, seinen Körper nicht steuern oder kontrollieren zu können. Ich hab mir als Notlösung dann eine Ibuprofen 600 mg eingeworfen, weil ich mir nicht anders zu helfen wusste – nach einiger Zeit und viel Drehen und Wenden, um eine schmerzfreie Position zu finden, kam ich dann schließlich doch zur Ruhe.

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Setz dich mit der Erkrankung auseinander. Führe eine Art Schmerztagebuch. So kannst du den Ursachen möglicherweise auf den Grund gehen. Frag dich: Wie schlafe ich? Was esse ich? Welche Verhaltensweisen könnten die Symptome begünstigen? Was kann ich optimieren?
Erst, wenn dir die Symptome zu stark zu schaffen machen und der Leidensdruck zu hoch ist: Lass dich von einem Neurologen durchchecken.

Exkurs: Welche neurologischen Erkrankungen gibt es noch?

Es gibt zahlreiche neurologische Erkrankungen. Hier sind einige der häufigsten neurologischen Erkrankungen in absteigender Reihenfolge ihrer Häufigkeit:

  • Migräne: Eine häufige Erkrankung, die starke Kopfschmerzen, Übelkeit und Licht- und Geräuschempfindlichkeit verursachen kann.
  • Kopfschmerzen und Spannungskopfschmerzen: Kopfschmerzen treten sehr häufig auf und können verschiedene Ursachen haben, einschließlich Spannungskopfschmerzen, Clusterkopfschmerzen, Migräne sowie andere Arten.
  • Schlaganfall: Eine Erkrankung, die auftritt, wenn die Blutversorgung zum Gehirn unterbrochen wird, was zu einem plötzlichen Verlust der Gehirnfunktionen führen kann.
  • Demenz: Eine Erkrankung, die dazu führt, dass die Gedächtnis-, Sprach- und Denkfähigkeiten abnehmen.
  • Parkinson: Eine Erkrankung, die Bewegungsstörungen, Zittern und Muskelsteifheit verursacht.
  • Multiple Sklerose: Eine Erkrankung, die das zentrale Nervensystem betrifft und Symptome wie Müdigkeit, Schmerzen und Sehstörungen verursachen kann.
  • Epilepsie: Eine Erkrankung, die Anfälle verursacht, die durch unkontrollierte elektrische Aktivität im Gehirn verursacht werden.
  • Amyotrophe Lateralsklerose (ALS): Eine Erkrankung, die Nervenzellen im Gehirn und Rückenmark betrifft und zu fortschreitender Muskelschwäche und -atrophie führt.
  • Huntington-Krankheit: Eine Erkrankung, die durch eine genetische Mutation verursacht wird und zu fortschreitender Bewegungsstörung, kognitiven Beeinträchtigungen und Verhaltensveränderungen führt.
  • Alzheimer: Eine Erkrankung des Gehirns, die zum Verlust der geistigen Fähigkeiten führt, einschließlich Gedächtnisverlust, Denk- und Urteilsfähigkeit sowie Verhaltens- und Persönlichkeitsveränderungen.

Damit dieser Artikel nicht in diesem negativen, bedrückenden Tonfall endet, hier noch ein positiver Abschluss:

 

Maßnahmen, um dein Risiko für bestimmte neurologische Erkrankungen zu verringern

  • Regelmäßige Bewegung und körperliche Aktivität, um das Gehirn und den Körper gesund zu halten.
  • Eine ausgewogene und gesunde Ernährung, die reich an Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und mageren Proteinquellen ist.
  • Ausreichend Schlaf und gute Schlafgewohnheiten, um Körper und Gehirn ausreichend Erholung zu gönnen.
  • Vermeidung von Tabak, Alkohol und Drogen, die das Gehirn und den Körper schädigen können.
  • Aktive Gehirnstimulation, wie z. B. Erlernen neuer Fähigkeiten, Lesen, Spielen, Rätseln und sozialer Austausch, um die Gehirnfunktion zu fördern.
  • Regelmäßige medizinische Untersuchungen, um gesundheitliche Probleme frühzeitig zu erkennen und behandeln zu können.

Allgemeine Hinweise

Gender-Hinweis: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit der Inhalte verzichte ich auf die gleichzeitige Verwendung der Sprachformen männlich, weiblich und divers (m/w/d). Ich möchte darauf hinweisen, dass alle Formulierungen grundsätzlich für alle Geschlechter gelten und keine Wertung meinerseits enthalten.

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