Eine Bandscheibenvorfall Behandlung bietet - je nach Schwere - aus unterschiedlichen Therapie-Methoden bestehen (Bild: Marko Bukorovic / Pixabay)

Ein Bandscheibenvorfall kann sehr schmerzhaft sein und die Lebensqualität teilweise extrem beeinträchtigen. Die Bandscheibenvorfall Behandlung hängt von der Schwere des Vorfalls, den individuellen Symptomen und den persönlichen „Vorlieben“ ab – nicht für jeden sind alle Therapiemöglichkeiten geeignet.

In diesem Artikel stelle ich dir verschiedene Behandlungsmöglichkeiten vor. Ich selbst bin nach zwei Bandscheibenvorfällen im Bereich der Lendenwirbelsäule (LWS) trotz brutaler Schmerzen ein großer Verfechter der konservativen Therapie, also ohne Operation, auch wenn dafür viel Geduld und Leidensfähigkeit gefragt ist. Aber solange es aus ärztlicher Sicht eine positive Prognose gibt, sehe ich keine Notwendigkeit, mir an der „Gefahrenzone Rücken“ herumschnippeln zu lassen. Sicher, wenn mit dem Bandscheibenvorfall starke oder kritische neurologische Ausfallerscheinungen einhergehen, gibt es vermutlich keinen anderen Ausweg.

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Ansonsten gilt: Augen zu und im Schneckentempo ab durch das konservative Potpourri der Bandscheibenvorfall Behandlung.

Schmerztherapie als Kernelement der Bandscheibenvorfall Behandlung

Schmerztherapie im Zusammenhang mit einem Bandscheibenvorfall hat ganz unterschiedliche Bausteine. Dabei ist in der Regel eine Kombination mehrerer Behandlungsmethoden erforderlich, um eine optimale Schmerzlinderung zu erreichen.

Schmerzmedikamente

Schmerzmittel können helfen, Schmerzen zu lindern. Hierfür habe ich einen separaten Artikel zum Thema Schmerzmittel bei Bandscheibenvorfall verfasst.

Injektionen

Injektionen im Bereich der betroffenen Stelle können – je nach Schwere – schnell zu einer Schmerzlinderung führen. Bei dieser Methode wird ein Medikament in die Nähe des betroffenen Nervs injiziert. Weitaus wirksamer und aus meiner Sicht nachhaltiger sind CT-gesteuerte Injektionen, da hier über ein bildgebendes Verfahren sichergestellt werden kann, dass das Medikament präzise an den betroffenen Nerv gespritzt wird. Dieser Therapie ist deutlich aufwendiger und vor allem teuer, nur ausgewiesene Schmerzärzte dürfen diese verordnen. Detaillierte Informationen findest du in meinem Artikel CT-gesteuerte Schmerztherapie.

Wichtig zu wissen

Schmerzmedikamente und Injektionen können Schmerzen nur vorübergehend lindern und sind keine Dauerlösung!
Langfristige Schmerzlinderung erfordert häufig eine Änderung des Lebensstils: regelmäßige Bewegung, Vermeidung von langem Sitzen oder Stehen, Gewichtsverlust, Verbesserung der Haltung usw. Mehr Informationen dazu findest du in meiner Rubrik Prävention.

Physiotherapie/Krankengymnastik zur Bandscheibenvorfall Behandlung 

Auch Physiotherapie bzw. Krankengymnastik kann dir bei der Schmerzlinderung helfen. Sie tragen zusätzlich dazu bei, deine durch den Bandscheibenvorfall „angekratzte“ Mobilität zu verbessern. Der Therapeut bzw. die Therapeutin wird dir Übungen zur Kräftigung der betroffenen Muskeln zeigen. Wichtig ist nur, hallo innerer Schweinehund, dass du diese auch konsequent machst! Bei mir war es beispielsweise gar nicht möglich, auch nur die einfachsten Übungen zu machen; meine Physiotherapie war daher eine rein manuelle Therapie, in der mit gezielten Griffen dafür gesorgt wurde, dass der Druck auf die Nerven verringert wird. Kann man sich wie eine seehr langsame Massage vorstellen. Das sorgt, das muss man ehrlich sagen, allerdings nur für kurzfristige Entlastung, und der Schmerz schleicht sich sehr schnell wieder an.

Alternative Therapien als Bandscheibenvorfall Behandlung

Besonders für leichtere Bandscheibenvorfälle gibt es auch alternative Therapien wie Akupunktur, Chiropraktik, Massagen oder Yoga, die bei einigen Menschen Schmerzlinderung bringen können. Diese Methoden haben oft geringere Risiken als medizinische Behandlungen, allerdings ist ihre Wirksamkeit nicht hinreichend wissenschaftlich nachgewiesen.

Mehr Informationen zum Thema Akupunktur bei Rückenschmerzen

Akupunktur

Akupunktur ist eine alte chinesische Heilmethode, bei der dünne Nadeln in bestimmte Punkte des Körpers eingeführt werden. Diese Methode soll die Energieflüsse im Körper ausgleichen und so Schmerzen lindern. Habe ich probiert, na ja. Auch da hab ich ein paar Sitzungen gebraucht, bis ich nachhaltig eine Wirkung gespürt habe.

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Chiropraktik

Ein Chiropraktiker kann helfen, die Wirbelsäule auszurichten, um Schmerzen zu lindern und die Beweglichkeit zu verbessern. Diese Methode verwendet sanfte Bewegungen und gezielte Druckpunkte, um die Wirbelsäule zu justieren.

Osteopathie

Ich schwöre ja tatsächlich auf Osteopathie, weil ich damit überaus gute Erfahrungen gemacht habe! Die Osteopathie ist eine manuelle Therapie, die davon ausgeht, dass viele körperliche Beschwerden durch eine gestörte Beweglichkeit und Funktion der Muskeln, Knochen, Gelenke und Organe verursacht werden können. Auch in Bezug auf Bandscheibenvorfälle kann Osteopathie eine hilfreiche Ergänzung zu anderen Behandlungsformen (z. B. Physiotherapie, Schmerzmedikamente) sein. Ein gut ausgebildeter Osteopath ist in der Lage, durch gezielte Griffe und Manipulation der betroffenen Regionen die Beweglichkeit und Funktion der betroffenen Wirbel und Muskeln zu verbessern, was zu einer Linderung der Schmerzen führen kann.

Beachte: Osteopathie liefert keine Garantie für eine vollständige Heilung eines Bandscheibenvorfalls und ist nicht für jeden Patienten geeignet. In einigen Fällen kann eine osteopathische Behandlung sogar kontraindiziert sein, insbesondere dann, wenn der Bandscheibenvorfall schwerwiegend ist oder eine neurologische Beeinträchtigung vorliegt.

Mehr Informationen zum Thema Osteopathie bei Rückenschmerzen

Massagen

Eine Massage kann helfen, Muskeln zu entspannen und Schmerzen zu lindern. Aus Erfahrung würde ich sagen: Nett, aber leider alles andere als nachhaltig.

Yoga

Yoga ist eine sanfte Form der körperlichen Betätigung, die helfen kann, die Muskeln zu dehnen und zu stärken. Durch regelmäßiges Yoga gelingt es vor allem, Flexibilität und Beweglichkeit des lädierten Körpers zu verbessern. Aber auch für gesunde Menschen ist Yoga eine tolle Sache und steht als präventive Maßnahme, um Rückenschmerzen und Bandscheibenvorfälle zu verhindern, ganz hoch im Kurs.

Pflanzliche Heilmittel

Einige pflanzliche Heilmittel können helfen, Entzündungen und Schmerzen im Zusammenhang mit einem Bandscheibenvorfall zu lindern. Dazu gehören Ingwer, Kurkuma und Teufelskralle. Jemand, der wegen der starken Schmerzen mit Opioiden behandelt werden muss, wie ich, wird darüber aber nur müde lächeln können.

Endstation Operation

Fakt ist, es gibt eine Vielzahl von Behandlungsmöglichkeiten. Auch eine ambulante Reha gehört zu den Maßnahmen. Bis man diese verordnet bekommt, muss man aber schon einen langen Leidensweg hinter sich haben. Bei meinem ersten Bandscheibenvorfall 2012 wurden mir nach fünf Monaten qualvoller Leidenszeit vier Wochen Reha zugebilligt. Ich muss zugeben, das war gut – und hat mich letztendlich vor der Operation bewahrt.

Erst wenn der Katalog an konservativen Behandlungsmethoden ausgeschöpft und der Körper nicht darauf anspricht, kann – trotz anfänglicher positiver Prognose – am Ende eine Operation notwendig sein. Dann wird der Druck auf den betroffenen Nerv operativ verringert oder der Bandscheiben-Störenfried komplett entfernt. Wichtig zu wissen: Chirurgie kann eine schnellere Schmerzlinderung bringen, birgt aber auch potenzielle Risiken (nicht zu knapp).

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Allgemeine Hinweise

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