Es gibt Tage, da geht gar nichts. Jede Bewegung tut weh. Wärmepflaster, Schmerztabletten, Bewegung, Ruhe – nichts hilft. Und wenn du solche Tage am Stück hast, gute Nacht. Dann gehst du auf dem Zahnfleisch. Solche Tage kenne ich nur zu gut. Ich habe eine schnelle und wirksame Lösung gefunden, die den Schmerz zumindest kurzfristig in die Schranken weist: eine Schmerzinfusion. Ein kleiner Tropf, der Großes bewirken kann. Aber was genau ist das?
Was ist eine Schmerzinfusion?
Eine Schmerzinfusion oder Infusionstherapie ist eine Behandlungsmethode, bei der Schmerzmittel direkt in die Blutbahn verabreicht werden. Dadurch wirken die Medikamente schneller und gezielter, als wenn man Tabletten schluckt. Meist werden starke Schmerzmittel, entzündungshemmende Medikamente oder Muskelrelaxantien verwendet. Die Infusionen werden in der Regel über eine Armvene verabreicht und dauern in der Regel etwa 30 Minuten.
Wann und wo bekomme ich eine Schmerzinfusion bei Rückenschmerzen?
Schmerzinfusionen werden vor allem dann eingesetzt, wenn herkömmliche Schmerzmittel nicht ausreichend wirken oder eine schnelle Linderung erforderlich ist – zum Beispiel bei akuten oder chronischen Rückenschmerzen. Sie werden in der Regel nur unter ärztlicher Aufsicht und nach sorgfältiger Abwägung von Risiken und Nutzen durchgeführt. Ich bekomme meine Schmerzinfusion, auch Vitamin-Aufbau-Infusionstherapie genannt, bei meinem Orthopäden. Ursprünglich haben mir die Ärzte diese Therapie wegen meiner starken Schmerzen von sich aus angeboten, inzwischen frage ich bei akuten Schüben, die leider immer wieder auftreten, aktiv danach.
Welche Medikamente werden verwendet?
Die Wahl der Medikamente hängt von der Art und Stärke der Schmerzen ab. Häufig verwendete Substanzen sind:
- Schmerzmittel (wie Paracetamol oder Metamizol)
- Opioide (wie Morphin oder Fentanyl) bei sehr starken Schmerzen
- Muskelrelaxantien zur Entspannung der Muskulatur
- Kortison bei entzündlichen Prozessen
Manchmal wird auch ein „Cocktail“ aus verschiedenen Wirkstoffen verabreicht, um mehrere Symptome gleichzeitig zu behandeln. Mein „Cocktail“ besteht aus 100 NaCl, 8 Dexa, 1 Vitamin B12 – so zumindest die Beschreibung des medizinschen Fachpersonals, das die Mischung zusammengestellt hat (ich konnte das Gespräch aus der Behandlungskabine hören). Zu Hause habe ich dann recherchiert, was das genau bedeutet.
In diesem Zusammenhang beziehen sich die Begriffe auf die Inhaltsstoffe und Dosierungen der Infusionen, die im Rahmen der Vitamin-Aufbau-Infusionstherapie verabreicht werden:
- 100 NaCl: Das sind 100 ml einer Natriumchloridlösung (Kochsalzlösung). Diese Lösung wird häufig als Trägerlösung für die intravenöse Verabreichung von Medikamenten und Vitaminen verwendet. Sie hilft, die anderen Substanzen in den Blutkreislauf zu transportieren und sorgt für eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr.
- 8 Dexa: 8 mg Dexamethason, ein starkes Glukokortikoid (Kortisonpräparat) mit entzündungshemmenden und immunsuppressiven Eigenschaften. Es wird oft verwendet, um Entzündungen zu verringern und das Immunsystem zu beeinflussen, besonders bei orthopädischen Problemen, die mit Entzündungen zu tun haben.
- 1 Vitamin B12: Dies bezieht sich auf die Gabe von 1 mg Vitamin B12 (Cobalamin). Vitamin B12 ist wichtig für die Blutbildung, die Funktion des Nervensystems und den Energiestoffwechsel. Es wird häufig in Aufbauinfusionen eingesetzt, um einen Mangel auszugleichen oder die Regeneration zu fördern.
Zusammengefasst heißt das: Für eine Schmerzinfusion bei Rückenschmerzen wird in meinem Fall eine Kochsalzlösung (NaCl) als Basis verwendet, der Dexamethason (zur Entzündungshemmung) und Vitamin B12 (zur Unterstützung des Nervensystems und zur Energieversorgung) zugesetzt wird. Diese Mischung wird dann als Infusion direkt in die Vene gegeben.
Wie wirkt eine Schmerzinfusion?
Um die Wirkungsweise zu beschreiben, male ich dir kurz folgendes Bild: Stell dir vor, deine Rückenschmerzen sind wie ein unkontrolliertes Feuer. Herkömmliche Schmerztabletten sind wie ein Eimer Wasser, den du aus sicherer Entfernung auf die Flammen wirfst. Vielleicht sprühen ein paar Funken, aber das Feuer brennt weiter. Eine Schmerzinfusion dagegen ist wie ein gezielter Löschangriff direkt auf den Brandherd. Das Medikament fließt durch die Blutbahn und löscht das Feuer dort, wo es am heißesten brennt. Die Hitze lässt nach und der Schmerz beginnt sich in Rauch aufzulösen – schnell und effektiv.
Schon beim Aufstehen nach der 30-minütigen Infusion merkt man, dass sich im Körper etwas tut. Es dauert nicht lange, bis der „Cocktail“ seine Wirkung entfaltet. Für mich ist es eines der befreiendsten Gefühle überhaupt: ein warmes, sanftes Kribbeln, das sich über den ganzen Rücken ausbreitet, während sich die eben noch schmerzverkrampften Muskeln langsam entspannen. Die Schmerzsignale, die zuvor wie ein wildes Alarmsystem durch den Körper gejagt sind, werden leiser, bis sie schließlich fast verstummen. Plötzlich spürst du, wie die Anspannung nachlässt, die Schultern sinken und du wieder tief durchatmen kannst – ohne den stechenden Schmerz, der dich vorher gequält hat. Es ist, als hätte sich dein Körper von einer Last befreit, die er viel zu lange getragen hat. Diese „Leichtigkeit“ hält bei mir etwa 24 bis 36 Stunden an, dann ist der Schmerz wieder da. Denn eines ist klar: Eine Schmerzinfusion bekämpft, wie so vieles, nur die Symptome, nicht die Ursachen.
Welche positiven Effekte hat eine Schmerzinfusion?
Eine Schmerzinfusion bietet eine gezielte und schnelle Möglichkeit, starke Rückenschmerzen wirksam zu lindern. Hier sind einige der wichtigsten Vorteile, die diese Behandlung aus meiner Sicht so wertvoll machen:
- Schnelle Wirkung: Da die Medikamente direkt in die Blutbahn gelangen, setzt die Schmerzlinderung schnell ein.
- Gezielte Dosierung: Die Dosis kann genau angepasst werden, um eine optimale Wirkung zu erzielen.
- Weniger Nebenwirkungen: Da die Medikamente nicht erst den Magen-Darm-Trakt passieren müssen, treten häufig weniger Magenbeschwerden auf.
- Kombinationsbehandlung: Es können mehrere Wirkstoffe gleichzeitig verabreicht werden, um sowohl Schmerzen als auch Entzündungen oder Verspannungen zu behandeln.
Gibt es Risiken und Nebenwirkungen?
Wie bei jeder medizinischen Behandlung gibt es auch bei der Schmerzinfusion mögliche Risiken:
- Nebenwirkungen der Medikamente: Diese können von Übelkeit und Schwindel bis hin zu allergischen Reaktionen reichen.
- Blutdruckabfall: Einige Schmerzmittel können den Blutdruck senken, was zu Schwindel oder Schwäche führen kann.
Mein Bandscheibenkleister Tipp
Ich empfehle dir, dich nach einer Schmerzinfusion noch ein paar Minuten auszuruhen und dich nach dem Verlassen der Praxis nicht gleich ins Getümmel zu stürzen. Auch wenn es sich um eine Vitamin-AUFBAU-Infusion handelt, läuft der Körper nicht sofort auf Hochtouren, sondern braucht Zeit, um die Medikamente zu verarbeiten.
Übernimmt die Krankenkasse die Kosten?
Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen in der Regel nur die Kosten für Behandlungen, die als medizinisch notwendig anerkannt sind. Vitamin-Aufbau-Infusionen werden häufig als individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL) eingestuft und gelten daher nicht als zwingend medizinisch notwendig. In Ausnahmefällen kann eine Kostenübernahme möglich sein, zum Beispiel bei nachgewiesenem Vitaminmangel. In diesen Fällen muss die medizinische Notwendigkeit vom Arzt begründet und von der Krankenkasse im Einzelfall geprüft werden.
Für „Normalsterbliche“ heißt das: Vitamin-Infusionen gelten in den meisten Fällen als IGeL-Leistung und werden von den gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen. Die Kosten müssen dann selbst getragen werden. Meine Schmerzinfusionen kosten mich knapp 34 Euro pro Behandlung.
Bandscheibenkleister Hinweis
Dieser Text ist eine vereinfachte Erklärung. Medizin und Pharmakologie sind komplexe Felder, und dieses Thema ist sehr viel komplexer, als ich es hier in meiner Rolle als Bandscheiben-Patientin darstellen kann. Betrachte diesen Text daher nicht als medizinischen Rat, sondern als Information.
Allgemeine Hinweise
Gender-Hinweis: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit der Inhalte verzichte ich auf die gleichzeitige Verwendung der Sprachformen männlich, weiblich und divers (m/w/d). Ich möchte darauf hinweisen, dass alle Formulierungen grundsätzlich für alle Geschlechter gelten und keine Wertung meinerseits enthalten.
Affiliate-/Werbelinks: Die mit einem Sternchen (*) gekennzeichneten Links sind so genannte Affiliate-Links. Wenn du auf einen solchen Affiliate-Link klickst und über diesen Link etwas kaufst, erhalte ich vom jeweiligen Online-Shop oder Anbieter eine Provision. Für dich ändert sich der Preis nicht.