Rückenschmerzen können so lähmend sein, dass selbst die einfachsten Dinge zur Herausforderung werden. Nach mehreren Schmerzinfusionen und Neuraltherapie durfte ich nun etwas Neues ausprobieren: die Extensionsbehandlung, auch Extension, Extensionstherapie oder Streckbehandlung genannt. Das ist eine wohl bewährte Methode zur Dehnung der Wirbelsäule, die oft bei Rückenschmerzen, Bandscheibenvorfällen und anderen Wirbelsäulenproblemen eingesetzt wird. Diese Technik soll den Druck von den Bandscheiben und Nerven nehmen und die Wirbelsäule entlasten. In diesem Artikel erfährst du, wie die Extension funktioniert, für wen sie geeignet ist, und welche Vorteile und Risiken diese Behandlungsmethode mit sich bringt.
Was ist eine Extensionsbehandlung und wie funktioniert sie?
Die Extensionsbehandlung ist eine gezielte Dehnung der Wirbelsäule, die auf einer speziellen Extensionsliege (Streckbett) durchgeführt wird. Dabei wird die Wirbelsäule durch eine kontrollierte Zugkraft gestreckt, um den Druck auf die Bandscheiben und die umliegenden Nerven zu reduzieren. Dies führt häufig zu einer deutlichen Schmerzlinderung, insbesondere bei Problemen im Bereich der Lendenwirbelsäule (LWS).
Während der Extensionstherapie liegst du auf einer speziellen Liege. Je nachdem, welcher Bereich der Wirbelsäule behandelt werden soll, werden spezielle Gurte angelegt. Die Beine werden leicht hochgelagert, damit du entspannt liegen kannst. Es ist jedoch keine Stufenlagerung! Über ein computergesteuertes System wird ein konstanter, genau dosierter Zug auf die Wirbelsäule ausgeübt. Stärke und Dauer des Zuges können individuell eingestellt werden, um eine effektive und sichere Traktionsbehandlung zu gewährleisten. Das Gerät baut den Zug wiederholt für etwa 15 Sekunden auf, gefolgt von einer Pause von 5 Sekunden. Durch diese Pumpbewegungen entsteht in den Bandscheiben ein leichter Unterdruck, der die Bandscheiben etwas „abpuffert“.
Die gesamte Streckbehandlung dauert etwa 20 Minuten und ist völlig schmerzfrei.
Unterstützend verfügt das Gerät über eine Massage- und Vibrationsfunktion. Dadurch wird die Muskulatur zusätzlich gelockert und der Stoffwechsel des Gewebes verbessert. Mir persönlich sind die Vibrationen zu stark und zu unangenehm, ich möchte nicht 20 Minuten über Kopfsteinpflaster rattern. Die Massagefunktion kann ich allerdings sehr empfehlen.
Das Wichtigste ist das richtige Aufstehen!
Nach der Extensionsbehandlung ist es entscheidend, richtig aufzustehen. Stell dir deine Wirbelsäule nach der Extensionstherapie wie ein frisch gebackenes Soufflé vor – leicht, luftig und voller Raum. Aber wie bei einem Soufflé kann ein falscher Schritt alles zum Einsturz bringen. Wenn du dich nach der Behandlung ganz normal aufsetzt, unachtsam oder zu schnell aufstehst, lastet schlagartig wieder der maximale Druck auf deinen Bandscheiben und alles, was du dir durch die sanfte Dehnung „erarbeitet“ hast, fällt in sich zusammen. Um das zu vermeiden, solltest du langsam und kontrolliert aufstehen:
- Drehe dich zuerst vorsichtig auf die linke Seite und winkle die Beine an wie ein Embryo, der sich schützend einrollt (Embryostellung).
- Lass dann beide Beine über die linke Bettkante gleiten, stütze dich mit dem linken Arm ab und richte dich vorsichtig mit geradem Rücken auf. So bleibt deine Wirbelsäule stabil und du behältst das zarte Gleichgewicht, das du durch die Behandlung gewonnen hast.
Mein Bandscheibenkleister Tipp
Nicht nur nach einer Behandlung, sondern auch im Alltag ist es wichtig, wirbelsäulenschonend aufzustehen – sei es morgens aus dem Bett oder wenn du auf der Couch liegst. So vermeidest du ruckartige Belastungen und schützt deine Bandscheiben dauerhaft vor unnötigem Druck.
Für wen ist die Extension geeignet?
Die Extensionsbehandlung der Wirbelsäule kommt bei verschiedenen Rückenproblemen zum Einsatz:
- Degenerative Bandscheibenerkrankungen: Bei diesen „altersbedingten“ Verschleißerscheinungen kann die Dehnung helfen, die Beweglichkeit zu verbessern und die Schmerzen zu lindern. Bei mir wurde mit Anfang 40 eine fortgeschrittene Arthrose im Bereich der Lendenwirbelsäule diagnostiziert. Verschleiß (Arthrose) der Lenden-, Brust- oder Halswirbelsäule ist also keine Frage des Alters (mehr).
- Bandscheibenvorfälle ohne radikuläre Ausstrahlung: Durch die Streckung der Wirbelsäule wird der Druck auf die betroffene Bandscheibe vermindert.
- Bandscheibenvorwölbung
- Muskelverspannungen: Bei (chronischen) Muskelverspannungen im Rückenbereich kann eine gezielte Dehnung der Wirbelsäule hilfreich sein.
Vorteile und Nachteile der Extensionstherapie
Die Extensionstherapie LWS bietet viele Vorteile:
- Schmerzlinderung
- Die Strecktherapie ist eine nicht-chirurgische Alternative, die mit deutlich weniger Risiken verbunden ist als ein operativer Eingriff.
- Die Wirbelsäulendehnung kann häufig die Beweglichkeit verbessern.
- Die sanfte Dehnung kann die Durchblutung im Rücken fördern, was die Regeneration des Gewebes unterstützt.
Die Behandlung ist jedoch nicht für jeden geeignet: Menschen mit Erkrankungen wie Osteoporose, Wirbelbrüchen oder schweren Herz-Kreislauf-Problemen sollten auf die Dehnung verzichten.
Darüber hinaus gibt es drei Punkte, die als nachteilig angesehen werden können:
- Kurzfristige Wirkung: Die positive Wirkung der Strecktherapie kann bei manchen Patienten nur vorübergehend sein.
- Kosten: Die gesetzlichen Krankenkassen beteiligen sich nicht an den Kosten; die Streckbehandlung ist eine reine Privatleistung.
- Mögliche Nebenwirkungen: In seltenen Fällen können Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen oder Schwindel auftreten. Ich persönlich empfinde die ersten Stunden nach dem Aufstehen als sehr unangenehm. Der Schmerz ist gefühlt stärker als vorher und ich habe das Gefühl, dass meine Statik anders ist.
Mein Bandscheibenkleister Tipp
Nimm dir nach einer Extensionsbehandlung nicht zu viel vor. Geh oder fahr nach Hause und leg dich hin. Vermeide anstrengende Aktivitäten und ruh dich ein wenig aus. Gib deinem Körper Zeit, sich an das neue Gefühl zu gewöhnen. Vergiss nicht, wieder wirbelsäulenschonend aufzustehen! Am nächsten Tag wirst du (hoffentlich) merken, dass es dir besser geht.
Wie oft kann die Behandlung durchgeführt werden?
Empfohlen wird eine Serie von sechs Behandlungen. Meistens finden die Termine zweimal pro Woche statt, man kann die Behandlung aber auch täglich durchführen lassen.
Wie viel kostet eine Extensionsbehandlung?
Eine Extensionsbehandlung inklusive Teilmassage kostet knapp 25 Euro. Bei der empfohlenen Serie von sechs Behandlungen muss man also mit etwa 150 Euro rechnen, die man aus eigener Tasche bezahlen muss. Mir persönlich ist es das wert, da ich schon direkt nach der ersten Behandlung eine positive Veränderung gespürt habe.
Fazit: Die Extensionsbehandlung ist eine wirksame, nicht-invasive Methode zur Behandlung von Rückenschmerzen und zur Entlastung der Wirbelsäule. Sie kann insbesondere bei Bandscheibenvorfällen und Verschleißerscheinungen der Wirbelsäule hilfreich sein. Eine regelmäßige Anwendung unter ärztlicher Aufsicht kann zu einer deutlichen Verbesserung der Beschwerden führen.
Bandscheibenkleister Hinweis
Dieser Text ist eine vereinfachte Erklärung. Medizin und Pharmakologie sind komplexe Felder, und dieses Thema ist sehr viel komplexer, als ich es hier in meiner Rolle als Bandscheiben-Patientin darstellen kann. Betrachte diesen Text daher nicht als medizinischen Rat, sondern als Information.
Allgemeine Hinweise
Gender-Hinweis: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit der Inhalte verzichte ich auf die gleichzeitige Verwendung der Sprachformen männlich, weiblich und divers (m/w/d). Ich möchte darauf hinweisen, dass alle Formulierungen grundsätzlich für alle Geschlechter gelten und keine Wertung meinerseits enthalten.
Affiliate-/Werbelinks: Die mit einem Sternchen (*) gekennzeichneten Links sind so genannte Affiliate-Links. Wenn du auf einen solchen Affiliate-Link klickst und über diesen Link etwas kaufst, erhalte ich vom jeweiligen Online-Shop oder Anbieter eine Provision. Für dich ändert sich der Preis nicht.