Welche Schmerzmittel bei Bandscheibenvorfall helfen - häufig nur stärkere Präparate (Bild: Pete Linforth / Pixabay)

Je nach Ausprägung kann ein Bandscheibenvorfall sehr schmerzhaft sein und einen im Alltag massiv einschränken oder fast vollständig lahmlegen. Während bei „einfachen“ Rückenschmerzen die klassischen Schmerzmittel Ibuprofen 400 mg oder Paracetamol 500 mg, beide rezeptfrei in der Apotheke erhältlich, etwas Linderung verschaffen, braucht man bei einem Bandscheibenvorfall in der Regel stärkere Medikamente, um halbwegs gut durch den Tag zu kommen. Welche Schmerzmittel bei einem Bandscheibenvorfall helfen, erfährst du in diesem Artikel.

Schmerzmittel bei Bandscheibenvorfall: Tilidin 50 mg

Mein absoluter Retter in der Not ist Tilidin in der Dosierung 1-0-1, also eine morgens, eine abends. Tilidin ist ein synthetisches Opioid, das bei starken und sehr starken Schmerzen eingesetzt wird. Das Präparat gibt es in Tablettenform (50 mg/100 mg) und als Tropfen oder Lösung – und nur auf Rezept. Absolut nachvollziehbar, wenn man weiß, wie es wirkt.

Tilidin hemmt die Schmerzwahrnehmung, hat aber zugegebenermaßen noch diverse andere (Neben-)Wirkungen auf den Körper, vor allem auf die Psyche. Bei mir löst schon die „kleine Dosis“ (50 mg) regelrechte „Kreativitäts-Flashs“ aus, das heißt, etwa eine Stunde nach der Einnahme explodiere ich plötzlich vor Energie und habe wahnsinnig viele Ideen. Das sind Momente, in denen ich es nicht schaffe, einfach still zu liegen, sondern: Ich muss. Etwas. Tun. Jetzt! Sei es ein Konzept, an dem ich tüftele, ein Text, den ich schreibe … Hauptsache etwas, wo ich diese gesteigerte Kreativität ausleben kann. Zu den Tilidin Nebenwirkungen habe ich einen separaten Artikel verfasst.

Teilweise macht der Wirkstoff aber auch müde oder benommen, deshalb sollte man unter dem Einfluss von Tilidin unbedingt aufs Autofahren verzichten. Genauso gilt: Finger weg von Alkohol! Die beiden vertragen sich überhaupt nicht. Wenn du mehr über dieses Schmerzmittel erfahren möchtest, findest du allgemeine Informationen zu Tilidin bei Wikipedia.

Tilidin hilft nicht? Was du tun kannst, habe ich dir in einem weiterführenden Artikel beschrieben.

Darf ich Tilidin mit anderen Schmerzmitteln kombinieren?

Nach Rücksprache mit dem Arzt kann Tilidin auch mit einem Schmerzmittel, das nicht der Gruppe der Opioide zuzuordnen ist, kombiniert werden. Dazu zählen beispielsweise Ibuprofen und Paracetamol.

Schmerzmittel bei Bandscheibenvorfall: Ibuprofen 600 mg

Ich habe mit Ibuprofen 600 mg Filmtabletten in Kombination mit Tilidin 50 mg gute Erfahrungen gemacht. Das entzündungshemmende und schmerzstillende Medikament ist ebenfalls verschreibungspflichtig, ruft aber nicht die psychischen Reaktionen wie Tilidin hervor. Eine Tablette mittags reicht bei mir völlig aus.

Wichtig bei Ibuprofen: Nicht auf nüchternen Magen einnehmen! Entweder nach dem Essen oder bei einem empfindlichen Magen am besten gleich zusammen mit der Mahlzeit. Das macht es dem Körper leichter.

Muskelentspannung bei Bandscheibenvorfall: Methocarbamol 750 mg

Was ich persönlich auch sehr hilfreich finde, ist ein Medikament aus der Gruppe der sogenannten Muskelrelaxanzien – oder kurz: ein „Muskelentspanner“ – für die Nacht. In der Vergangenheit hatte ich ein Mittel namens Ortoton, jetzt habe ich Methocarbamol verschrieben bekommen. Es wird angewendet „zur symptomatischen Behandlung schmerzhafter Muskelverspannungen“, insbesondere im unteren Rückenbereich, also ideal bei einem Bandscheibenvorfall. Interessanterweise bescheinigt die Stiftung Warentest Methocarbamol in ihrem Test keine besondere Wirksamkeit: „Es fehlen hinreichende Belege für die Wirksamkeit von Methocarbamol bei akuten Muskelverspannungen. Bisher vorliegende Studien, die sich mit den Effekten von Methocarbamol bei akuten Rückenschmerzen befassen, haben erhebliche methodische Mängel. Darum wird die Substanz als „wenig geeignet“ bewertet.“ Egal, mir hilft es; auch wenn ich zugeben muss, dass mir Ortoton damals mehr zugesagt hat, weil sich die Wirkung deutlich schneller und nachhaltiger eingestellt hat.

3 Tipps zur Einnahme von Schmerzmitteln

Bei der Einnahme von Schmerzmitteln gibt es einiges zu beachten:

  • Magenschutz nicht vergessen! Gute Ärzte verschreiben dir mit den Schmerzmitteln auch gleich den passenden „Magenschutz“, z. B. Pantoprazol. Wenn nicht, frag aktiv danach.
  • Viel trinken! Damit dein Schmerzmittel schnell an sein Ziel kommt und wirken kann, ist es wichtig, viel zu trinken, am besten stilles Wasser. Empfohlen werden etwa 200 ml (= ein Glas) bei Zimmertemperatur.
  • Regelmäßig einnehmen! Achte bei deiner Schmerzmittelbehandlung auf eine regelmäßige Einnahme deiner Medikamente und halte dich, auch wenn es langweilig klingt, an den Beipackzettel bzw. die Empfehlungen deines Arztes.

Mit Schmerzmitteln allein ist es (leider) nicht getan. Hier findest du weitere Rückenschmerzen Tipps bzw. verschiedene Artikel zur konservativen Therapie von Bandscheibenvorfällen.

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