Für eine Bandscheiben-Operation gibt es keine Erfolgsgarantie (Bild: Triggermouse / Pixabay)

Als wir noch in Höhlen lebten und uns vor Säbelzahntigern fürchteten, war es unvorstellbar, in unseren eigenen Körper einzugreifen und ihn zu reparieren. Ein Bandscheibenvorfall, einst eine lebensverändernde Diagnose (falls diese überhaupt jemand damals gestellt hat), kann heutzutage mit einer Operation behandelt werden. Aber was genau passiert da eigentlich? Wann muss überhaupt opereriert werden? Und was musst du wissen, bevor du dich auf den Operationstisch legst?

Einen Leitfaden zur Entscheidungsfindung kann ich dir leider nicht liefern, da ich selbst zweimal um eine Bandscheiben-Operation herumgekommen bin. Allerdings habe ich recherchiert und die wichtigsten Fragen und Antworten für dich zusammengetragen.In diesem Artikel werden wir uns auf eine kleine Reise begeben, die uns von den Tiefen unseres Rückens durch die hohe Kunst der Medizin führt.

Wann ist eine Operation bei einem Bandscheibenvorfall notwendig?

Eine Operation ist notwendig, wenn konservative Behandlungen keinen Erfolg bringen oder wenn durch den Bandscheibenvorfall Nerven eingeklemmt werden, wodurch dauerhafte Schädigungen und Lähmungen drohen.

Nur bei einem kleinen Prozentsatz der Menschen mit einem Bandscheibenvorfall ist eine Operation wirklich erforderlich. In vielen Fällen können die Symptome durch konservative Behandlungen wie Physiotherapie, Medikamente und Änderungen des Lebensstils erfolgreich kontrolliert werden. Es braucht halt (leider) einen langen Atem, bis ein Bandscheibenvorfall „ausgeheilt“ ist und man wieder schmerzfrei durchs Leben tanzen kann.

Was ist das Ziel einer Operation bei einem Bandscheibenvorfall?

Das Ziel einer Operation bei einem Bandscheibenvorfall ist es, die Schmerzen zu reduzieren oder im Idealfall gänzlich zu beseitigen und die Mobilität wiederherzustellen.

Was geschieht bei einer Bandscheiben-Operation?

Bei einer Bandscheiben-OP wird das Bandscheibengewebe, das den Nerv reizt, entfernt. Das soll dem Nerv mehr Raum geben und die Entzündung abklingen lassen.

Welche Operationstechniken werden bei einem Bandscheibenvorfall angewendet?

Heutzutage erfolgt eine Bandscheiben-Operation mit Hilfe mikrochirurgischer Methoden. Das bedeutet, dass ein kleiner Einschnitt am Rücken gemacht wird, und dann ein Mikroskop oder eine Kamera, ähnlich wie bei einer Arthroskopie, zum Einsatz kommen. Der Eingriff dauert etwa 60 Minuten Stunde. Diese minimalinvasive Technik nennt man Mikrodiskektomie. Dabei wird ein kleiner Teil der Bandscheibe entfernt, der auf einen Nerv drückt und die Schmerzen verursacht.

In bestimmten Fällen kann es erforderlich sein, die gesamte Bandscheibe zu entfernen und die angrenzenden Wirbel miteinander zu verbinden (Diskektomie und Fusion). Auch künstliche Bandscheiben sind mittlerweile keine Seltenheit mehr: In diesem Fall wird die beschädigte Bandscheibe durch eine künstliche ersetzt.

Welche Operationstechnik wann zum Einsatz kommt, hängt von der Lage und der Schwere des Bandscheibenvorfalls ab.

Wie bereite ich mich auf eine Bandscheiben-Operation vor?

Welche vorbereitenden Maßnahmen zu treffen sind, ob du zum Beispiel nüchtern sein musst, erfährst du von deinem zuständigen Arzt bzw. der Ärztin.

Welche Risiken gibt es, und welche Komplikationen können bei einer Bandscheiben-Operation auftreten?

Wie bei jeder Operation gibt es auch bei einer Bandscheiben-Operation Risiken und mögliche Komplikationen. Dazu gehören beispielsweise:

  • Infektionen: Wie bei jeder Operation besteht das Risiko einer Infektion. Diese kann sowohl direkt an der Stelle des chirurgischen Einschnitts oder tiefer im Körper auftreten.
  • Blutungen: Während der Operation kann es zu Blutungen kommen. In seltenen Fällen kann eine Bluttransfusion erforderlich sein.
  • Nervenschäden: Obwohl Chirurgen äußerst vorsichtig sind, um die Nerven zu schützen, besteht immer das Risiko von Nervenschäden. Dies kann zu Taubheitsgefühl, Schwäche oder sogar Lähmungen führen.
  • Anästhesie-Komplikationen: Jede Anästhesie birgt Risiken, einschließlich allergischer Reaktionen und Atemproblemen.
  • Rezidivierender Bandscheibenvorfall: In einigen Fällen kann der Bandscheibenvorfall nach der Operation erneut auftreten.
  • Chronische Schmerzen: Einige Patienten können nach der Operation weiterhin Schmerzen haben. Es gibt daher keine Erfolgsgarantie.

In der Regel findet vor der Operation ein Aufklärungsgespräch mit dem Arzt bzw. der Ärztin statt.

Mein Bandscheibenkleister Tipp

Bereite dich auf das Aufklärungsgespräch gut vor, damit du all deine Fragen stellen und Unsicherheiten ausräumen kannst.
Es geht hier schließlich um deinen Körper; da solltest du nicht nur passiv, sondern aktiv am Geschehen teilnehmen.

Was passiert nach einer Bandscheiben-Operation?

Nach einer Bandscheiben-Operation ist es wichtig, sich in den ersten Wochen keinen großen körperlichen Belastungen auszusetzen. Krankengymnastische Übungen sollten erst mit Antritt der Reha-Behandlung erfolgen.

Was nach der OP wichtig ist (Empfehlungen):

  • Physiotherapie oder Reha: Beide Maßnahmen sind oft ein wichtiger Teil des Heilungsprozesses und können dazu beitragen, die Beweglichkeit zu verbessern, Schmerzen zu lindern und das Risiko zukünftiger Rückenprobleme zu reduzieren.
  • Vermeidung von Bück- und Drehbewegungen des Oberkörpers: Diese Bewegungen können Druck auf die Wirbelsäule ausüben und das Risiko einer erneuten Verletzung erhöhen.
  • Rückengerechtes Aufstehen: Richte dich in Seitenlage liegend auf und halte dabei den Rücken gerade.
  • Medikamentöse Schmerzkontrolle: Nach der Operation können Schmerzmittel verschrieben werden, um mögliche Beschwerden zu lindern und die Genesung zu fördern.

Viel wichtiger, als Pauschal-Empfehlungen zu folgen, ist es, den individuellen Anweisungen und Tipps deines behandelnden Arztes (m/w/d) Gehör zu schenken und alle geplanten Nachsorgetermine wahrzunehmen.

Wie lange dauert die Genesung nach einer Bandscheiben-Operation?

Die Genesungszeit nach einer Bandscheiben-Operation kann stark variieren und hängt von vielen, zum Teil individuellen, Faktoren ab, zum Beispiel:

  • Art der Operation
  • Ausmaß der Operation
  • allgemeiner Gesundheitszustand
  • individuelle Reaktion des Körpers auf die Behandlung

Ist man nach einer Bandscheiben-Operation schmerzfrei?

Wenn es so einfach wäre … Eine Bandscheiben-OP kann oft erfolgreich sein, es gibt aber auch Fälle, in denen der Eingriff langfristig nicht die gewünschte Schmerzfreiheit bringt. Eine Erfolgsgarantie gibt es daher nicht.

Kann ein Bandscheibenvorfall ohne Operation heilen?

Ja, das kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen. Ich habe beide Bandscheibenvorfälle (LWS) ohne Operation geschafft!

In vielen Fällen kann ein Bandscheibenvorfall ohne Operation behandelt werden. Die Medizin bietet dir mittlerweile einen großen, bunten Strauß an konservativen Behandlungsmöglichkeiten, zum Beispiel Schmerzmedikamente, Physiotherapie, Neuraltherapie, CT-gesteuerte Spritzen usw. Bei Bandscheibenkleister findest du zahlreiche Therapie-Ansätze, darunter auch alternative Methoden wie Osteopathie oder Akupunktur. Oft kann auch eine Änderung des Lebensstils (z. B. Gewicht reduzieren, mehr Bewegung) wirksam sein.

Wie auch immer du dich entscheidest – OP ja oder nein – ich drücke die Daumen, dass du schnell wieder schmerzfrei wirst.

Allgemeine Hinweise

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