
Ein stechender Schmerz im Rücken, der bis ins Bein zieht? Wer das kennt, weiß: Ischiasschmerzen (kurz „Ischias“) sind nicht nur unangenehm, sie können einen regelrecht lahmlegen. Alltag? Fehlanzeige. Doch bevor du zur Schmerztablette greifst oder gleich ans Skalpell denkst: Es gibt eine Reihe natürlicher Hausmittel, die dir helfen können – sanft, ganzheitlich, und oft sind es sogar Dinge, die du zu Hause hast. In diesem Artikel stelle ich dir die besten Hausmittel gegen Ischias vor, ergänzt durch Tipps zu Bewegung, Ernährung und Entspannungstechniken. Außerdem erfährst du, wann du besser zum Arzt gehen solltest. Ich selbst leide ja nicht so gerne, deshalb führen mich meine starken Rückenschmerzen wahrscheinlich früher zum Arzt als jemanden, der zum ersten Mal mit Rückenschmerzen zu tun hat. Fakt ist: Ischiasschmerzen können jeden treffen – unabhängig von Alter und Geschlecht.
Was ist Ischias und welche Symptome treten auf?
Der Ischiasnerv ist der längste Nerv im Körper. Er verläuft vom unteren Rücken über das Gesäß bis in die Beine. Wird er gereizt oder eingeklemmt, zum Beispiel durch einen Bandscheibenvorfall, Muskelverspannungen oder Fehlhaltungen, spricht man von einer Ischialgie. Typische Symptome sind:
- stechender oder brennender Schmerz im unteren Rücken, der bis ins Gesäß und in die Beine ausstrahlt
- Kribbeln, Taubheitsgefühl oder Muskelschwäche
- Schmerzen beim Sitzen, Stehen oder Gehen – meist nur auf einer Körperseite
Diese Symptome können plötzlich auftreten oder sich allmählich entwickeln. Die Schmerzen sind meist auf einer Körperseite stärker und können durch bestimmte Bewegungen oder Haltungen verstärkt werden.
Mehr Informationen zum Thema Ischias Schmerzen – Tipps zur Linderung
Ursachen von Ischiasschmerzen
- Die häufigste Ursache für Ischiasschmerzen ist ein Bandscheibenvorfall. Die Bandscheiben liegen zwischen den Wirbeln. Sie wirken wie kleine Stoßdämpfer und sorgen dafür, dass wir uns flexibel bewegen können. Wird eine Bandscheibe beschädigt, zum Beispiel durch langes Sitzen, schweres Heben oder altersbedingten Verschleiß, kann ihr weiches Inneres austreten und auf den Ischiasnerv drücken. Das kann plötzlich sehr schmerzhaft werden und zu typischen Beschwerden wie Ziehen im Bein, Kribbeln oder sogar Taubheitsgefühlen führen.
- Ischiasschmerzen können aber auch ohne Bandscheibenvorfall auftreten, zum Beispiel durch altersbedingten Verschleiß der Wirbelsäule. Im Laufe der Jahre verändern sich Gelenke und Bandscheiben, sie werden dünner oder weniger elastisch. Es können sich kleine Knochenwucherungen (sogenannte Knochensporne) bilden, die auf die Nerven drücken. Außerdem kann sich der Wirbelkanal, durch den der Ischiasnerv verläuft, verengen. Diese sogenannte Spinalkanalstenose tritt vor allem bei älteren Menschen auf und verursacht Schmerzen in Rücken und Beinen beim Gehen oder längeren Stehen.
- Manchmal liegt die Ursache jedoch nicht in der Wirbelsäule selbst, sondern in einem kleinen Muskel tief im Gesäß – dem Piriformis-Muskel. Wenn dieser Muskel überspannt oder verkürzt ist, kann er auf den darunter liegenden Ischiasnerv drücken. Das nennt man Piriformis-Syndrom. Es tritt häufig bei Menschen auf, die viel sitzen, zum Beispiel im Büro oder beim Autofahren, oder bei sehr aktiven Sportlern, die ihre Hüftmuskulatur stark beanspruchen. Der Schmerz beginnt dann oft im Gesäß und zieht ins Bein, ähnlich wie bei einem Bandscheibenvorfall, nur dass hier der Muskel die Ursache ist.
- Auch anhaltende Muskelverspannungen oder Fehlhaltungen können den Ischiasnerv reizen. Wer zum Beispiel dauerhaft schief sitzt, einseitig belastet oder wenig Bewegung in den Alltag einbaut, riskiert, dass sich die Muskeln im Rücken oder Beckenbereich verhärten. Diese Verspannungen wiederum können auf den Nerv drücken und Schmerzen auslösen, die sich langsam einschleichen und mit der Zeit immer stärker werden.
- In manchen Fällen verschieben sich die Wirbel selbst – ein Zustand, der als Wirbelgleiten bezeichnet wird. Dabei rutscht ein Wirbelkörper leicht nach vorne und bringt die Wirbelsäule aus dem Gleichgewicht. Auch hier kann der Ischiasnerv in Mitleidenschaft gezogen werden, was zu Schmerzen und Bewegungseinschränkungen führt.
- Nicht zu vergessen: Auch Unfälle, Stürze oder Verletzungen im Rücken- oder Beckenbereich können Ischiasschmerzen verursachen. Dabei kommt es manchmal zu Entzündungen oder Schwellungen, die den Nerv reizen. Auch in der Schwangerschaft kann der Ischiasnerv unter Druck geraten: durch das zusätzliche Gewicht, die hormonelle Umstellung und die veränderte Körperhaltung.
- In sehr seltenen Fällen können auch ernstere Ursachen wie Tumore, Infektionen oder entzündliche Erkrankungen hinter den Beschwerden stecken. Bei ungewöhnlichen Symptomen wie Fieber, plötzlichem Kraftverlust oder beidseitigen Schmerzen sollte daher unbedingt ein Arzt aufgesucht werden!
Zusammengefasst: Ischiasschmerzen sind keine eigenständige Krankheit, sondern ein Warnsignal des Körpers. Sie zeigen an, dass irgendwo im Verlauf des Ischiasnervs etwas nicht stimmt – sei es eine verrutschte Bandscheibe, ein verspannter Muskel oder eine altersbedingte Veränderung.
Die Rolle von Hausmitteln in der Schmerzbehandlung
Wer schon einmal unter Ischiasschmerzen gelitten hat, weiß: Schmerzmittel helfen oft nur kurzfristig – und haben nicht selten unangenehme Nebenwirkungen. Kein Wunder also, dass viele Betroffene nach natürlichen, sanften Mitteln suchen, um ihre Beschwerden zu lindern. Und genau hier kommen die Hausmittel ins Spiel. Hausmittel können zwar keine Wunder vollbringen – einen Bandscheibenvorfall zum Beispiel lösen sie nicht in Luft auf – aber sie können helfen, Schmerzen zu lindern, die Muskulatur zu entspannen und Entzündungen zu reduzieren. Vor allem bei leichteren Beschwerden oder in Kombination mit Bewegung, Entspannung und gesunder Ernährung sind sie eine wertvolle Unterstützung auf dem Weg zur Besserung.
Ein großer Vorteil: Viele dieser natürlichen Helfer kommen direkt aus der Natur oder sind sogar in der eigenen Küche zu finden. Ob wärmende Auflagen/Wickel, pflanzliche Entzündungshemmer oder durchblutungsfördernde Tees – Hausmittel sind meist einfach anzuwenden, gut verträglich und stärken das Gefühl, selbst etwas tun zu können. Natürlich gilt: Jeder Körper reagiert anders, und was dem einen hilft, kann dem anderen wenig bringen.
Probiere also verschiedene Methoden aus und höre auf deinen Körper. Meiner gähnt bei Hausmitteln nur – abgesehen von Wärme (und vielleicht noch Ingwer) – die Schmerzen sind manchmal so stark, dass selbst leichte Schmerzmittel nicht helfen und ich zu stärkeren Maßnahmen wie Tilidin greifen oder mich zum Orthopäden zur Schmerzinfusion schleppen muss.

Die Top 7 Hausmittel gegen Ischias
Hausmittel ersetzen keine ärztliche Behandlung, vor allem nicht bei starken oder lang anhaltenden Beschwerden. Aber sie können ein sanfter Begleiter auf deinem Weg sein – und manchmal genau das fehlende Puzzleteil auf dem Weg zur Linderung. Einfach ausprobieren!
1. Wärmetherapie – Muskelentspannung auf Knopfdruck
Wärme gehört zu den bekanntesten und wirksamsten Hausmitteln bei Ischiasschmerzen – vor allem, wenn die Beschwerden durch Muskelverspannungen im unteren Rücken oder Gesäß verursacht werden. Durch die Wärme wird die Durchblutung angeregt und die verspannte Muskulatur kann sich besser entspannen. Gleichzeitig werden die Schmerzrezeptoren auf der Haut „abgelenkt“, was das Schmerzempfinden herabsetzt – man spricht vom Gate-Control-Effekt. Außerdem hilft Wärme, Stresshormone im Körper abzubauen, was besonders bei chronischen Schmerzen wichtig ist.
So wendest du Wärme richtig an:
- Verwende eine Wärmflasche, ein Kirschkernkissen oder ein Heizkissen (z. B. mein Beurer HK 35 Heizkissen (*)).
- Lege die Wärmequelle für 15-20 Minuten auf den unteren Rücken oder das Gesäß – je nachdem, wo der Schmerz sitzt.
- Du kannst die Wärme 2-3 Mal am Tag anwenden (ich mache es meistens öfter), besonders nach körperlicher Anstrengung oder vor dem Schlafengehen.
Wichtig: Wärme hilft nicht bei akuten Entzündungen (z. B. nach einem Bandscheibenvorfall mit frischer Nervenreizung) – in diesem Fall ist Kälte besser.
Mehr zum Thema Warum Wärme bei Rückenschmerzen Wunder wirkt
2. Kältetherapie – Soforthilfe bei Entzündungen und Nervenschmerzen
Wenn Schmerzen plötzlich auftreten, stark ausstrahlen oder mit einer spürbaren Entzündungsreaktion (z. B. Schwellung, Hitzegefühl, pulsierender Schmerz) einhergehen, hilft Kälte oft besser als Wärme. Durch die Kälte ziehen sich die Blutgefäße zusammen, was die Entzündungsreaktion bremst, die Schwellung reduziert und die Schmerzleitung kurzfristig „betäubt“. Besonders in den ersten 48 Stunden nach einem Schmerzanfall kann eine Kälteanwendung den Verlauf positiv beeinflussen.
Anwendung:
- Wickele ein Kühlpack oder gefrorenes Gemüse (ja, man muss sich nur zu helfen wissen) in ein dünnes Tuch wickeln und auf die schmerzende Stelle legen. Nicht direkt auf die Haut!
- Maximal 15-20 Minuten kühlen, danach mindestens 1 Stunde ruhen.
- In der Akutphase sind 2-4 Anwendungen pro Tag sinnvoll.
Hinweis: Wenn du nach dem Kühlen mehr Schmerzen hast oder das Kältegefühl unangenehm ist – hör auf deinen Körper. Manche Menschen vertragen Wärme einfach besser (so wie ich).
3. Kurkuma – natürlicher Entzündungshemmer aus der Küche
Kurkuma, auch Gelbwurz genannt, ist in der ayurvedischen Medizin seit Jahrhunderten als Heilpflanze bekannt. Der darin enthaltene Wirkstoff Curcumin wirkt nachweislich entzündungshemmend – ähnlich wie chemische Entzündungshemmer, aber ohne deren Nebenwirkungen (wenn auch oft schwächer).
Studien zeigen, dass Curcumin die Produktion entzündungsfördernder Botenstoffe (wie TNF-alpha oder Interleukine) senken kann. Insbesondere bei chronischen Ischiasschmerzen mit entzündlicher Komponente kann Kurkuma eine sinnvolle Ergänzung sein.
So nimmst du Kurkuma richtig ein:
- Goldene Milch: 1 Teelöffel Kurkumapulver, eine Prise schwarzer Pfeffer, etwas Kokosöl und Pflanzenmilch – kurz erhitzen, nicht kochen.
- Als Kapsel: Standardisierte Präparate mit hoher Bioverfügbarkeit (z. B. in Kombination mit Piperin aus schwarzem Pfeffer) sind besonders wirksam.
Achtung: Kurkuma ist nicht geeignet für Personen mit Gallenproblemen oder bei Einnahme von blutverdünnenden Medikamenten. Immer mit dem Arzt abklären!
4. Ingwer – scharfe Wurzel mit starker Wirkung
Ingwer ist ein wahres Multitalent: Er wirkt entzündungshemmend, durchblutungsfördernd, antioxidativ und leicht schmerzlindernd. Verantwortlich dafür sind die sogenannten Gingerole und Shogaole – pflanzliche Stoffe, die ähnlich wie Curcumin Entzündungsprozesse im Körper regulieren können. Für Menschen mit Ischiasbeschwerden ist Ingwer besonders interessant, weil er die Durchblutung im Muskel- und Bindegewebe fördert. Dadurch werden Verspannungen gelöst und Schadstoffe schneller abtransportiert.
Mögliche Anwendungen:
- Ingwertee: Frischen Ingwer (daumengroß) in Scheiben schneiden, mit heißem Wasser übergießen, 10 Minuten ziehen lassen. 2-3 Tassen täglich.
- In der Küche: Frischer Ingwer in Suppen, Wok-Gerichten oder Smoothies schmeckt nicht nur gut, sondern wirkt auch von innen.
5. Arnika – natürliche Hilfe für Muskeln und Gelenke
Arnika ist eine Heilpflanze mit langer Tradition – vor allem bei Verletzungen, Prellungen und Muskelverspannungen. Sie enthält Wirkstoffe wie Helenalin, die entzündungshemmend und schmerzlindernd wirken. Bei Ischiasschmerzen ist Arnika besonders hilfreich, wenn der Schmerz muskulär bedingt ist, also zum Beispiel vom Piriformis oder von verspannten Rückenmuskeln ausgeht.
Anwendung:
- Arnika als Salbe oder Gel 2-3 Mal täglich auf die betroffenen Stellen auftragen und leicht einmassieren.
- Nur äußerlich anwenden und nicht auf offene Haut oder Schleimhäute auftragen.
Arnika ist in der Naturheilkunde weit verbreitet. Die Wirksamkeit ist nicht mit der von Medikamenten vergleichbar, kann aber in Kombination mit anderen Maßnahmen zur Linderung beitragen.
6. Teufelskralle – pflanzliche Hilfe bei chronischen Rückenschmerzen
Die afrikanische Teufelskralle enthält sogenannte Iridoidglykoside, vor allem Harpagosid, das in mehreren Studien eine leichte bis mittlere Schmerzlinderung bei Rückenschmerzen gezeigt hat – vor allem bei chronischen Beschwerden. Teufelskralle wirkt entzündungshemmend, schmerzstillend und kann bei länger bestehenden Beschwerden den Bedarf an Schmerzmitteln verringern.
Einnahme: als Kapsel oder Tablette
Die Wirkung tritt in der Regel erst nach zwei bis vier Wochen regelmäßiger Einnahme ein.
Wichtig: Nicht bei Magen-Darm-Geschwüren oder Gallenbeschwerden anwenden. In der Schwangerschaft und Stillzeit unbedingt erst mit dem Arzt abklären!
7. Magnesium – der Nerven- und Muskelhelfer
Magnesium spielt eine zentrale Rolle bei der Muskelentspannung und Nervenfunktion. Ein Mangel kann Muskelkrämpfe verstärken – und genau diese Krämpfe oder Verspannungen sind oft Teil des Problems bei Ischiasbeschwerden. Besonders Menschen mit viel Stress, sportlicher Belastung oder unausgewogener Ernährung haben ein erhöhtes Risiko für einen Magnesiummangel.
So kannst du deine Magnesiumspeicher wieder auffüllen:
- Über die Ernährung: Nüsse, Vollkornprodukte, grünes Blattgemüse, Hülsenfrüchte
- Nahrungsergänzungsmittel: z. B. Magnesiumcitrat oder -glycinat (besser verträglich als Oxid)
Tipp: Nimm Magnesium abends ein, das wirkt entspannend und kann auch den Schlaf verbessern.
Jedes dieser Mittel setzt an einem anderen Punkt an: bei einer Entzündung, einer Muskelverspannung oder einer Nervenreizung. Wichtig ist, dass du herausfindest, was deine Schmerzen verursacht – und dann gezielt auswählst. Und: Hab Geduld! Naturheilmittel brauchen oft Zeit, bis sie ihre volle Wirkung entfalten. Ganz ehrlich: Diese Geduld hab ich nicht. Da gehe ich lieber früher zum Arzt und lasse mir mit Schmerzmitteln helfen. Warum unnötig leiden? Aber das muss und darf jeder für sich selbst entscheiden.
Omas Geheimtipp bei Ischias: Kartoffelwickel
Früher gab es keine Schmerzmittel aus der Apotheke – dafür aber Oma. Und ihre Tipps hatten es in sich. Einer ihrer bewährtesten Helfer bei Ischiasschmerzen: der gute alte heiße Kartoffelwickel. Klingt zunächst kurios? Doch dahinter steckt mehr, als man denkt – nämlich Wärme, Natur und jahrhundertealtes Erfahrungswissen. Kartoffeln speichern Wärme besonders gut und lange. Diese feuchte Wärme dringt tief ins Gewebe ein, regt die Durchblutung an und kann verspannte Muskeln im unteren Rücken oder im Gesäßbereich spürbar lockern – genau dort, wo der Ischiasnerv oft unter Druck steht. Wärme wirkt auch über sogenannte „Gate-Control-Mechanismen“ im Rückenmark: Sie überlagert das Schmerzsignal und kann die Schmerzwahrnehmung reduzieren – das haben wir bereits in Tipp 1 (Wärme) behandelt.
Darüber hinaus enthalten Kartoffeln pflanzliche Inhaltsstoffe wie Saponine und Flavonoide, denen in der Naturheilkunde eine leicht entzündungshemmende Wirkung zugeschrieben wird, auch wenn es hierzu keine gezielte wissenschaftliche Forschung im Zusammenhang mit Ischiasschmerzen gibt. In der Pflanzenheilkunde werden Kartoffelwickel seit Langem bei Muskelverspannungen, Erkältungskrankheiten und Gelenkbeschwerden eingesetzt.
So funktioniert der Kartoffelwickel:
-
4–5 große Kartoffeln weichkochen
-
Kurz ausdampfen lassen, dann grob zerstampfen/zerdrücken
-
Die heißen Kartoffeln in ein sauberes Baumwolltuch oder Geschirrtuch geben
-
Dieses Päckchen auf den unteren Rücken oder das Gesäß legen – dorthin, wo der Schmerz sitzt
-
Mit einem weiteren Tuch fixieren und 20-30 Minuten einwirken lassen
-
Danach warm halten und ruhen
Achtung: Die Kartoffelmasse nicht zu heiß auflegen – immer erst vorsichtig testen, um Verbrennungen zu vermeiden.
Wichtig zu wissen (auch wenn ich es weiter oben im Artikel bereits erklärt habe):
- Wärme hilft, wenn die Schmerzen durch Muskelverspannungen, das Piriformis-Syndrom oder Fehlhaltungen ausgelöst werden.
- Bei einer akuten Reizung des Ischiasnervs (z. B. durch einen Bandscheibenvorfall mit Entzündung oder Schwellung) kann Kälte in der Anfangsphase wirksamer sein.
- Der Kartoffelwickel ist ein ergänzendes Hausmittel; er kann die Schmerzen lindern, aber nicht die Ursache beheben.
- Es gibt keine wissenschaftlichen Studien über die Wirksamkeit von Kartoffelwickeln bei Ischias, aber sie gelten als harmlos, wohltuend und gut verträglich. Und Oma hat(te) ja fast immer recht …
Omas Kartoffelwickel ist kein Wundermittel, das wäre auch zu einfach. Aber er ist ein wohltuendes Hausmittel, das gerade bei muskulären Ischiasbeschwerden spürbare Linderung bringen kann. Er verbindet Wärme, Natur und ein Stück Kindheitserinnerung. Und auch wenn die moderne Medizin heute viel weiter ist: Manchmal tut so ein einfacher, ehrlicher Wickel richtig gut – nicht nur dem Rücken, sondern vor allem auch der Seele.

Ernährungstipps gegen Ischias
Du bist, was du isst! Das gilt besonders, wenn dein Körper gerade mit Schmerzen zu kämpfen hat. Auch wenn es auf den ersten Blick nicht so aussieht: Deine Ernährung hat einen direkten Einfluss auf Entzündungen, Muskelverspannungen und die Gesundheit deiner Nerven. Und genau diese drei Faktoren sind bei Ischiasschmerzen entscheidend. Mit der richtigen Lebensmittelauswahl kannst du Entzündungen gezielt reduzieren, deinen Körper bei der Regeneration unterstützen und sogar dein Schmerzempfinden positiv beeinflussen. Dabei geht es nicht um strenge Diäten oder Superfoods, sondern darum, deinem Körper das zu geben, was er jetzt am meisten braucht: Schutz, Energie und Nährstoffe mit entzündungshemmender Wirkung.
Entzündungsfördernde vs. entzündungshemmende Ernährung
Viele Rückenschmerzen – insbesondere Ischiasschmerzen – haben eine entzündliche Komponente. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn der Ischiasnerv durch ein Bandscheibenproblem oder eine Gelenkveränderung gereizt wird. In solchen Fällen können entzündungsfördernde Nahrungsmittel die Schmerzen verstärken, während entzündungshemmende Nährstoffe sie lindern.
Diese Lebensmittel solltest du möglichst reduzieren:
- stark verarbeitete Produkte (z. B. Wurst, Fertiggerichte, Chips)
- Zucker und Weißmehlprodukte
- Transfette (z. B. in frittierten Snacks, Fast Food, Margarine)
- Alkohol und zu viel Koffein
Diese Lebensmittel wirken entzündungshemmend:
- frisches Gemüse und Obst (besonders Beeren, Brokkoli, Blattgemüse)
- Vollkornprodukte
- hochwertige Pflanzenöle (z. B. Leinöl, Walnussöl)
- Omega-3-Fettsäuren (z. B. aus Lachs, Makrele, Chiasamen)
- Nüsse, Samen und Hülsenfrüchte
- Kräuter und Gewürze wie Kurkuma, Ingwer, Rosmarin oder Zimt
Nahrung für deine Nerven
Neben der Entzündung spielt auch der Zustand der Nerven eine wichtige Rolle bei Ischiasbeschwerden. Ein gereizter oder eingeklemmter Ischiasnerv braucht vor allem eines: Regeneration und Schutz. Dazu benötigt der Körper bestimmte Mikronährstoffe, allen voran:
- Vitamin B1, B6 und B12 unterstützen die Nervenleitung und -regeneration (sie finden sich z. B. in Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten, Fisch und Eiern)
- Magnesium entspannt Muskeln und beruhigt überaktive Nerven (steckt in grünem Gemüse, Nüssen, Haferflocken)
- Vitamin D ist wichtig für Nervenfunktion, Muskeln und Schmerzregulation (bekommst du durch Sonnenlicht und fettreichen Fisch)
- Omega-3-Fettsäuren wirken nicht nur entzündungshemmend, sondern stabilisieren auch die Nervenzellen (sind in Leinöl, Walnüssen, Chiasamen oder Lachs enthalten)
Ein Mangel an diesen Stoffen kann das Schmerzempfinden sogar verstärken. Es lohnt sich daher, gezielt auf eine ausreichende Zufuhr zu achten – am besten über naturbelassene Lebensmittel.
Ischiasschmerzen lassen sich nicht wegessen, klar, aber du kannst mit jeder Mahlzeit dazu beitragen, dass dein Körper besser damit umgeht. Im übertragenen Sinne: Du kannst Schmerzen auch mit Messer und Gabel bekämpfen 😊 Die richtige Ernährung wirkt nicht sofort wie eine Schmerztablette, aber sie ist ein starker Hebel für weniger Entzündung, entspanntere Muskeln und gesündere Nerven. Und das Beste: Du musst dafür weder hungern noch auf Genuss verzichten. Im Gegenteil – viele gesunde Lebensmittel schmecken richtig gut und bringen neben der Schmerzlinderung auch mehr Energie und Wohlbefinden.
Bewegung und Dehnung – sanft aktiv bleiben
Auch wenn’s schwerfällt: Bewegung ist wichtig! Sie fördert die Heilung und verhindert, dass die Beschwerden chronisch werden.
Empfohlene Aktivitäten:
- Spazierengehen
- Schwimmen
- Radfahren (mit aufrechter Sitzposition)
Dehnübungen (täglich!):
- Piriformis-Dehnung: Rückenlage, ein Bein zur gegenüberliegenden Schulter ziehen
- Kindhaltung im Yoga: Entlastet die Lendenwirbelsäule
- Katze-Kuh-Übung: Mobilisiert sanft die Wirbelsäule


Auch Entspannungstechniken (z. B. Tiefenatmung, Meditation, Progressive Muskelentspannung) können zur Schmerzlinderung beitragen. Schon 10 Minuten bewusste Ruhe am Tag können helfen.
Ischias – wann sollte ich einen Arzt aufsuchen?
Hausmittel und natürliche Heilmethoden sind gut und helfen vielen Menschen. Es gibt jedoch Situationen, in denen ärztliche Hilfe notwendig ist.
Geh unbedingt zum Arzt, wenn
- die Schmerzen länger als 2 Wochen anhalten oder schlimmer werden
- Taubheitsgefühle oder Lähmungserscheinungen auftreten
- Probleme mit Blase oder Darm auftreten (Notfall!)
- du dir nicht sicher bist, ob du einen Bandscheibenvorfall hast
Mehr zum Thema Rückenschmerzen – wann sollte ich zum Arzt gehen?
Mehr zum Thema Bandscheibenvorfall Test (einfach zu Hause durchführen)
Fazit: Jeder Bandscheibenvorfall hat verschiedene Bandscheibenvorfall Symptome – je nachdem, wo er auftritt. Auch der Verlauf ist unterschiedlich. Ob plötzlich oder schleichend – wichtig ist, dass du auf die Signale deines Körpers achtest. Je früher du aktiv wirst – und sei es nur mit Bewegung, Wärmeanwendungen oder einem Arztbesuch – desto besser kannst du den Verlauf positiv beeinflussen. In vielen Fällen heilt ein Bandscheibenvorfall übrigens auch ohne Operation. Oft reicht eine gute Mischung aus Schonung, gezielter Bewegung und etwas (= viel) Geduld.
Was tun, wenn du die Diagnose Bandscheibenvorfall erhältst? Hierzu habe ich dir einen separaten Artikel mit einigen hilfreichen Tipps erstellt.
Was hat dir bei deinen Ischiasbeschwerden geholfen? Hast du Erfahrungen mit Hausmitteln oder brauchst du – wie ich – mehr gegen die Schmerzen?
Allgemeine Hinweise
Gender-Hinweis: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit der Inhalte verzichte ich auf die gleichzeitige Verwendung der Sprachformen männlich, weiblich und divers (m/w/d). Ich möchte darauf hinweisen, dass alle Formulierungen grundsätzlich für alle Geschlechter gelten und keine Wertung meinerseits enthalten.
Affiliate-/Werbelinks: Die mit einem Sternchen (*) gekennzeichneten Links sind sogenannte Affiliate-Links. Wenn du auf einen solchen Affiliate-Link klickst und über diesen Link etwas kaufst, erhalte ich vom jeweiligen Online-Shop oder Anbieter eine Provision. Für dich ändert sich der Preis nicht.