Rückenschmerzen durch Arthrose (Bild: Stanislav Tarasov / iStock)

Du wachst morgens auf und dein Rücken fühlt sich an, als hättest du auf Beton geschlafen? Dann hast du entweder die falsche Matratze oder – wie ich – Arthrose im Rücken. Rückenschmerzen durch Arthrose gehören für viele Menschen zum Alltag, vor allem ab der Lebensmitte. Jede Bewegung ist mühsam. In diesem Artikel schauen wir uns an, was bei Arthrose im Rücken passiert, welche Symptome typisch sind und was dir helfen kann. Den Kopf in den Sand stecken bringt nichts!

Was ist Arthrose – und wie wirkt sie sich auf den Rücken aus?

Arthrose ist eine Form des Gelenkverschleißes, der mit zunehmendem Alter häufiger auftritt. Der Knorpel in den Gelenken wird nach und nach abgebaut. Die Folge: Knochen reibt auf Knochen. Im Rücken sind davon besonders die Facettengelenke betroffen, die kleinen Gelenke zwischen den Wirbeln, die für Beweglichkeit und Stabilität sorgen. Sind diese Gelenke durch Arthrose geschädigt, kann es zu Rückenschmerzen, Bewegungseinschränkungen und in fortgeschrittenen Fällen sogar zu Nervenreizungen kommen. Manchmal führt der Verschleiß auch zu einer so genannten Spinalkanalstenose, bei der sich der Wirbelkanal verengt und auf Nerven drücken kann. Typische Beschwerden: Kribbeln, Taubheit oder Schwäche in den Beinen.

 

Arthrose oder Osteochondrose – was ist der Unterschied?

Vielleicht hast du schon einmal den Begriff Osteochondrose gehört. Er klingt ähnlich wie Arthrose, ist aber etwas anderes. Beide Erkrankungen betreffen die Wirbelsäule und können Rückenschmerzen verursachen, haben aber unterschiedliche Ursachen:

  • Arthrose betrifft vor allem die kleinen Wirbelgelenke (Facettengelenke). Hier baut sich der Knorpel ab, die Gelenke reiben vermehrt aufeinander, und es kommt zu Schmerzen, Steifheit und Entzündungen. Ursache ist meist der ganz normale Verschleiß durch Alter, Belastung oder Fehlhaltung.
  • Die Osteochondrose betrifft dagegen vor allem die Bandscheiben und die angrenzenden Wirbelkörper. Sie entsteht, wenn die Bandscheiben – oft durch langjährige Fehlbelastung oder Bewegungsmangel – an Höhe und Elastizität verlieren. Dadurch werden auch die angrenzenden Knochenbereiche geschädigt. Es kann zu Einziehungen, Verformungen oder sogar knöchernen Veränderungen (Spondylophyten) kommen.

Kurz gesagt:

  • Arthrose = Verschleiß der kleinen Wirbelgelenke
  • Osteochondrose = Verschleiß und Umbau der Bandscheiben und der angrenzenden Wirbelkörper

Die Symptome sind ähnlich – Rückenschmerzen, Steifheit, manchmal Nervenschmerzen – aber die Behandlung kann sich leicht unterscheiden. Deshalb ist es wichtig, die genaue Ursache vom Arzt abklären zu lassen. Bei mir ist es einfach, ich hab beides.

Häufige Symptome von Rückenschmerzen durch Arthrose

Die Beschwerden können je nach Schweregrad sehr unterschiedlich sein. Häufig sind

  • ein dumpfer, ziehender Schmerz im unteren Rücken,
  • Morgensteifigkeit, die sich nach Bewegung bessert,
  • Schmerzen, die sich bei Belastung oder nach Ruhephasen verschlimmern und
  • eine eingeschränkte Beweglichkeit, vor allem beim Bücken oder Drehen.

Sind Nerven von der Arthrose betroffen, kann es auch zu Ischias Schmerzen kommen, also Schmerzen, die bis ins Bein ausstrahlen. In sehr seltenen, schweren Fällen kann sogar die Blasen- und Darmfunktion gestört sein – dann ist sofortige ärztliche Hilfe erforderlich!

Ursachen von Arthrose

Arthrose entsteht in der Regel nicht von heute auf morgen, sondern entwickelt sich langsam – und oft durch das Zusammenwirken mehrerer Faktoren:

  • Alter: Je älter man wird, desto weniger regeneriert sich der Knorpel.
  • Bewegungsmangel: Zu wenig Bewegung schwächt die Muskulatur, die Wirbelsäule wird instabil.
  • Fehlbelastungen: Falsches Heben, langes Sitzen oder Fehlhaltungen belasten die Gelenke dauerhaft.
  • Übergewicht: Jedes Kilo zu viel bedeutet mehr Druck auf die Wirbelsäule.
  • Verletzungen oder Fehlstellungen: Auch Unfälle oder Fehlhaltungen wie Skoliose können Arthrose begünstigen.

Die genetische Veranlagung spielt ebenfalls eine Rolle. Menschen, in deren Familie Arthrose vorkommt, haben ein höheres Risiko, selbst daran zu erkranken.

Wie wird Arthrose im Rücken festgestellt?

Die Diagnose beginnt in der Regel mit einem Gespräch: Welche Beschwerden hast du? Seit wann? Was hilft oder verschlimmert sie? Dann folgen eine körperliche Untersuchung und vermutlich bildgebende Verfahren wie eine MRT. Damit kann der Arzt Veränderungen an Wirbeln, Gelenken und Bandscheiben erkennen. Bei mir wurde auch eine Blutuntersuchung gemacht, um andere Erkrankungen auszuschließen.

Was hilft gegen arthrosebedingte Rückenschmerzen?

Die gute Nachricht: Es gibt viele Möglichkeiten, Rückenschmerzen durch Arthrose zu lindern – ganz ohne Operation! Ich bin ja seit Jahren eine große Verfechterin der konservativen Therapie, auch wenn das möglicherweise der leidvollere Weg ist. Weiß man nicht, eine OP hat halt leider keine Erfolgsgarantie. Sie sollte daher nur dann in Erwägung gezogen werden, wenn konservative Maßnahmen ausgeschöpft sind oder eine klare Empfehlung des Arztes vorliegt (z. B. bei Lähmungserscheinungen).

Die wohl bekanntesten konservativen Behandlungsmethoden:

Bewegung bei Arthrose

Auch wenn es anfangs schwerfällt: Bewegung bei Arthrose ist das A und O. Gezieltes Training stärkt die Muskulatur, entlastet die Wirbelsäule und verbessert die Beweglichkeit.

  • Sanftes Krafttraining: Durch gezielte Übungen zur Kräftigung der Rücken- und Bauchmuskulatur kannst du die Stabilität deiner Wirbelsäule verbessern. Kräftige Muskeln stützen die Wirbelsäule und verringern die Belastung der betroffenen Gelenke. Dazu eignen sich Übungen wie Kniebeugen, Ausfallschritte und Planken. Darüber hinaus können Übungen zur Stärkung der Gesäß- und Oberschenkelmuskulatur dazu beitragen, die gesamte Körperhaltung zu verbessern und die Belastung des Rückens zu verringern. Sogar ich habe jetzt damit angefangen … (#Kieser)
  • Dehnübungen: Diese Übungen zielen darauf ab, die Flexibilität und Beweglichkeit der Wirbelsäule zu erhöhen und Muskelverspannungen zu lösen. Regelmäßige Dehnübungen können helfen, Steifheit zu reduzieren und die Beweglichkeit zu verbessern. Darüber hinaus können Techniken wie manuelle Therapie und Massage helfen, Schmerzen zu lindern und die Durchblutung zu fördern. Ein ganzheitlicher Ansatz, der sowohl Kräftigungs- als auch Dehnübungen umfasst, kann die besten Ergebnisse erzielen und den Patienten helfen, ihre Rückenschmerzen wirksam in den Griff zu bekommen.
  • Wärmeanwendungen, um die Muskulatur zu lockern
    Mehr Informationen zum Thema Wärme bei Rückenschmerzen

Auch Schwimmen, Yoga oder Radfahren sind gelenkschonend und gut für den Rücken. Wenn du alleine nicht weiterkommst: Auch Physiotherapie kann helfen!

Medikamente

Zur Schmerzlinderung können bei Bedarf entzündungshemmende Medikamente wie Ibuprofen oder Diclofenac helfen. In Absprache mit dem Arzt sind auch verschreibungspflichtige Präparate wie Muskelrelaxantien oder in schweren Fällen stärkere Schmerzmittel (z. B. Tilidin) möglich. Aber bedenke: Medikamente behandeln nicht die Ursache, sondern nur die Symptome.

Mehr Informationen zum Thema Schmerzmittel

Ergonomie im Alltag

Schon kleine Veränderungen helfen: Ein rückenfreundlicher Stuhl, ein höhenverstellbarer Schreibtisch, bewusst rückengerechtes Heben (aus den Beinen, nicht aus dem Rücken!) – all das kann die Wirbelsäule entlasten.

Mehr Informationen zum Thema Ergonomie am Arbeitsplatz

Mein persönlicher Tipp: Streckbettbehandlung (Extension)

Was ich selbst ausprobiert habe und was vielleicht (noch) nicht jeder kennt, ist eine sogenannte Streckbettbehandlung, auch Extensionstherapie genannt. Dabei wird die Wirbelsäule sanft in die Länge gezogen, um den Druck zwischen den Wirbeln zu verringern. Ursprünglich ist das eher eine Methode bei Bandscheibenproblemen oder Osteochondrose, kann aber auch bei Arthrose kurzfristig Linderung bringen. Das ist sicherlich kein Wundermittel, aber vielleicht einen Versuch wert – natürlich nur unter fachkundiger Anleitung!

Ernährung bei Arthrose

Wusstest du, dass deine Ernährung die Gesundheit deiner Gelenke beeinflussen kann? Entzündungshemmende Lebensmittel können helfen, Schmerzen zu lindern und Arthrose zu verlangsamen. Besonders gut für deinen Rücken sind:

  • Omega-3-Fettsäuren aus Fisch (z. B. Lachs, Makrele und Sardinen), Leinsamen oder Walnüssen
  • Obst und Gemüse mit vielen Antioxidantien
  • Vollkornprodukte statt Weißmehl
  • wenig Zucker, Transfette und Alkohol

Wichtig auch: Achte auf dein Gewicht! Jedes Kilo weniger schont die Wirbelsäule.

Alternative Heilmethoden zur Schmerzlinderung

Neben den konventionellen Behandlungsmethoden gibt es eine Reihe alternativer Heilmethoden, die zur Linderung von Rückenschmerzen bei Arthrose beitragen können. Diese Methoden können entweder als Ergänzung zu konventionellen Therapien oder als eigenständige Ansätze eingesetzt werden. Eine der bekanntesten alternativen Behandlungsmethoden ist die Akupunktur. Diese Methode der traditionellen chinesischen Medizin basiert auf dem Konzept des Energieflusses im Körper und verwendet feine Nadeln, die an bestimmten Punkten eingesetzt werden, um Schmerzen zu lindern und die Heilung zu fördern.

Eine weitere beliebte alternative Behandlungsmethode ist die Chiropraktik. Chiropraktiker korrigieren mit manuellen Techniken Fehlstellungen der Wirbelsäule und verbessern die Beweglichkeit der Gelenke. Das kann helfen, den Druck auf die Nerven zu verringern und Schmerzen zu lindern. Aber nur von gut ausgebildeten Fachleuten und nur, wenn es wirklich gut für den Rücken ist.

Ich persönlich schwöre ja auf Osteopathie

 

6 Tipps zur Prävention von Rückenschmerzen durch Arthrose

Besser als heilen ist natürlich: vorbeugen. Mit diesen Tipps kannst du deinen Rücken im Alltag stärken:

  • Regelmäßig bewegen – am besten täglich!
  • (Rücken-)Muskulatur aufbauen, z. B. mit leichtem Krafttraining.
  • Übergewicht abbauen, das entlastet die Gelenke.
  • Auf die Haltung achten, auch beim Sitzen oder beim Umgang mit dem Smartphone. Die Verwendung von ergonomischen Möbeln und Hilfsmitteln wie höhenverstellbaren Schreibtischen und Stühlen mit guter Rückenlehne kann ebenfalls hilfreich sein.
  • Pausen machen! Stundenlanges Sitzen ist Gift für die Wirbelsäule.
  • Gesund essen: bunt, frisch und möglichst naturbelassen.

Fazit: Rückenschmerzen durch Arthrose müssen kein Dauerzustand sein. Mit dem richtigen Mix aus Bewegung, Ernährung, bewusster Alltagsgestaltung und ärztlicher Begleitung lässt sich viel erreichen – und der Rücken Schritt für Schritt entlasten. Das Wichtigste ist: Anfangen! Auch wenn der erste Schritt noch so klein ist – er zählt. Denn jeder Tag, an dem du etwas für deinen Rücken tust, ist ein Tag mehr an Lebensqualität. Glaub mir, ich weiß, wovon ich spreche …

Mehr Informationen zum Thema Arthrose im Rücken findest du unter anderem auf der Website der Rheumaliga Schweiz.

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